Corona-Soforthilfen ergaunertKölner Fahnder mit Großeinsatz – 58 Objekte durchsucht

Symbol_Razzia_Koeln

Die Polizei durchsuchte Donnerstagmorgen (18. März) zahlreiche Wohnungen und Firmen. Schwerpunkt des Großeinsatzes war Köln. Das Symbolfoto entstand 2016 bei einer Razzia in Köln.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln – Die Ermittler schlugen in aller Frühe zu: Donnerstagmorgen (18. März) kam es gleich in mehreren Städten zu Großeinsätzen. Im Visier der Fahnder: mehr als 30 mutmaßliche Betrüger, die Corona-Soforthilfen ergaunert haben sollen. Schwerpunkt der Durchsuchungen war Köln.

  • Durchsuchungsaktionen in zahlreichen Städten
  • Großeinsatz mit Schwerpunkt in Köln
  • Verdacht des Betruges mit Corona-Soforthilfen

Kölner Ermittler mit Großeinsatz: insgesamt 32 Wohnungen und 26 Firmen im Visier

Hintergrund waren drei Ermittlungsverfahren, die bei der Staatsanwaltschaft Köln anhängig sind. Neben des Verdachts des Subventionsbetruges mit Corona-Soforthilfen geht es in einem weiteren Verfahren um den Verdacht der Beihilfe zur Insolvenzverschleppung und zum schweren Bankrott. 

Die Polizei durchsuchte insgesamt 32 Wohnungen sowie 26 Firmen der Tatverdächtigen. Sie sollen in der ersten Hälfte des letzten Jahres in mehr als 40 Fällen Corona-Soforthilfen im Gesamtumfang von mehr als 450.000 Euro zu Unrecht beantragt und hierdurch mehr als 170.000 Euro ausgezahlt bekommen haben. 

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Unter anderem sollen die Beschuldigten Anträge für Unternehmen gestellt haben, die nicht oder nicht mehr am Markt tätig waren. In einigen Fällen soll es sich dabei um Firmen gehandelt haben, die von den Beschuldigten zuvor im Rahmen sogenannter „Firmenbestattungen“ liquidiert worden waren. „Daraus resultieren die Vorwürfe der Insolvenzverschleppung und des Bankrotts“, erklärt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. 

Durchsuchungen unter anderem auch in Düsseldorf und im Rhein-Sieg-Kreis

An dem Großeinsatz waren rund 140 Ermittler aus Köln, aus anderen NRW-Polizeibehörden sowie aus Berlin und Baden-Württemberg beteiligt. In NRW kam es neben Köln zu Durchsuchungen im Ruhrgebiet, in Düsseldorf, Neuss sowie im Rhein-Sieg-Kreis. 

In Grevenbroich nahm die Polizei einen Tatverdächtigen (52) aufgrund eines vom Amtsgericht Köln erlassenen Haftbefehls fest. Er soll noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

„Die Auswertung der sichergestellten Unterlagen wird voraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Aktuell sind noch nicht alle Einsätze abgeschlossen. (iri)