„Unverantwortlich“Wegen Gastro-Öffnung: Lauterbach schießt gegen Dehoga

Karl-Lauterbach-Dehoga

SPD-Politiker Karl Lauterbach findet den Vorstoß der Dehoga überhaupt nicht gut. Das Foto zeigt den Gesundheitsexperten im Bundestag.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Je länger der Lockdown und die damit verbundenen Corona-Verordnungen bestehen bleiben, umso mehr sind die Nerven der betroffenen Gastronomen zum Zerreißen gespannt.

  • Dehoga reichte Klage gegen Corona-Verordnung ein
  • Der Gastro-Verband beklagt fehlende Perspektiven
  • Prof. Dr. Karl Lauterbach reagiert in den sozialen Netzwerken

Die Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) Nordrhein reagierte nun.

Und gab am Donnerstag, 11.März, bekannt, gerichtlich gegen die Corona-Schutzverordnung in NRW vorzugehen. Noch vor Ostern müsse es Öffnungen geben.

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Gastro-Öffnungen: Gastro-Verband vermisst Perspektiven

In einer Mitteilung heißt es zur Begründung: „Nach Ansicht des Verbandes und der Kläger ist die fortdauernde Schließung gastronomischer Einrichtungen sowie das Verbot von touristischen Übernachtungen weder erforderlich noch geeignet, um eine weitere Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken.“

Und weiter: „Der Verband fordert daher einerseits weitere Parameter zur Einschätzung der Pandemie heranzuziehen und alle geeigneten Möglichkeiten, wie digitale Rückverfolgbarkeit, zu nutzen, um dem Gastgewerbe endlich eine Perspektive zu geben. Zudem belegt die Tatsache, dass die Infektionszahlen nicht sinken, dass nicht das Gastgewerbe ursächlich für das Problem verantwortlich ist.“

Gastro-Öffnungen: Kölner Politiker Karl Lauterbach hält dagegen

Einer will das so nicht stehen lassen.

Der in der Corona-Pandemie als unermüdlicher Vorzeige-Mahner geltende Prof. Dr Karl Lauterbach (58) meldete sich prompt in den sozialen Netzwerken auf die Ankündigung der Dehoga zu Wort.

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Zahlreiche Kölner Gastronomen hielten im Februar vor dem Dom eine Corona-Mahnwache ab. Unser Foto zeigt Dehoga-Präsident Henning Thomas Graf von Schwerin vor dem Kölner Dom.

Der SPD-Gesundheitsexperte aus Düren konterte mit Blick auf die aktuellen steigenden Zahlen: „Jetzt Restaurants und Hotels zu öffnen wäre völlig unverantwortlich. Wir laufen voll in die dritte Welle und müssen diese aufhalten. Kapitulation über Ostern würde viele Menschenleben drei Wochen nach dem Fest kosten. Brauchen endlich Tests in Schulen und Betrieben.“

Schon bei mehreren Auftritten in der Öffentlichkeit hatte der im Belgischen Viertel in Köln wohnhafte Epidemiologe und bekennende Gastronomie-Stammgast mit drastischen Worten gewarnt, dass den Wirten keine falschen und verfrühten Hoffnungen für Öffnungen gemacht werden dürften.

An diese sei erst bei einer Inzidenz von unter 25 zu denken, bekräftigte Lauterbach schon im Januar.