Corona-GastroSo krass ändert sich alles in Kölns bekanntester Sportsbar

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Hier muss jeder dritte Tisch raus.

Köln – Während NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in Düsseldorf die neuen Corona-Maßnahmen für die Gastronomie verkündete, wurde in der bekannten Sportsbar „Joe Champs“ am Rudolfplatz schon fleißig umgebaut und neu organisiert.

Die wichtigsten Punkte für einen Betrieb in Zeiten von Corona: „Um die Namen unserer Kunden zu registrieren, falls diese bei Verdacht einer Infektionskette gebraucht werden, nehmen wir jetzt hauptsächlich Online-Reservierungen entgegen. Wer ohne Anmeldung das Restaurant besucht, muss einen Bogen mit seinen Daten ausfüllen. Erst wenn dieser unterschrieben ist, werden die Bestellungen aufgenommen“, so der Betriebsleiter zum EXPRESS.

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Das Restaurant am Rudolfplatz wird im Juni 25 Jahre alt.

Allein das schon hat seine Tücken: Die Stifte dürfen nicht mehrmals benutzt werden, deshalb wird es wohl statt Kugelschreibern kleine Bleistifte geben. Die Speisekarte darf nicht durch viele Hände wandern, sie wird nun zum Einwegbogen aus Papier. Auch das Speiseangebot, üblich sind Hamburger und Steaks, wird etwas eingedampft. Ebenso wie die Tischreihen – jeder dritte Tisch muss raus.

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Der Bestellvorgang soll so aussehen: Der Gast (kann im Lokal beim Essen seinen Mundschutz ablegen, muss ihn aber beispielsweise beim Gang zur Toilette wieder aufziehen) bestellt beim Kellner, der in sicherem Abstand und mit Mund-Nasen-Schutz wartet. Erst dann wird der vorher desinfizierte Tisch eingedeckt. Getränke werden auf dem Tablett auf dem Tisch abgestellt, damit der (behandschuhte) Kellner sie nicht berührt.

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Das Restaurant hat einen Oberrang, Stehplätze rund um die Bar sind nicht mehr erlaubt.

Auch die Teller vom Koch bis zum Tisch sollen durch möglichst wenig Hände gehen. Ebenso wie das portable EC-Kartengerät.

Der Betriebsleiter: „Wenn der Gast bezahlt, wissen wir anhand der Rechnung immer genau, wer wann wie lange bei uns war. So ist im Zweifel eine lückenlose Nachverfolgung der Gäste möglich." Ebenso könnte durch einen Abgleich des Fragebogens mit der EC-Karte beim Bezahlen kontrolliert werden, ob der Name des Gastes auch stimmt.

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So hübsch werden die Kellnerinnen ihre Gesichter nicht mehr präsentieren.

Das Stehen an der Bar um die Mega-Videowand ist nun ebenfalls verboten, genauso wie das übliche Fußball-Rudelgucken von Passanten auf den Bürgersteigen – weil bisher mehrere Bildschirme Richtung Straße ausgerichtet waren. An manchen sommerlichen Final-Abenden war die Kreuzung Hohenzollernring / Aachener Straße schwarz vor Menschen – auch das ist jetzt Geschichte.