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Kein Finderlohn, aber große AugenBusfahrer macht in Frechen Mega-Fund in Linie 977

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Busfahrer Erdogan Selvi staunte nicht schlecht, was er da in seinem Bus fand.

Frechen – Viele haben sicher schon einmal etwas im Bus oder in der Bahn liegenlassen. Ärgerlich ist es immer. Doch was Busfahrer Erdogan Selvi (58) in Frechen in seinem Bus gefunden hat, kommt sicher nicht so häufig vor.

  • Kerpener Busfahrer findet 3000 Euro
  • Pflichtbewusst gibt er das Geld bei seinem Arbeitgeber ab
  • Mit seiner Geschichte will er sich für seine Kollegen einsetzen

Am Ende seiner Nachtschicht mit der Linie 977 der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) machte Selvi am Freitag (9. April) den obligatorischen Rundgang durch den Bus. Dabei machte er einen außergewöhnlich wertvollen Fund.

Busfahrer findet in Kerpen 3000 Euro in der Linie 977

Auf der langen Fahrt von Erftstadt über Kerpen bis nach Frechen vergaß ein Fahrgast seinen Geldbeutel mit genau 3210 Euro Bargeld darin.

In seinen zweieinhalb Jahren als Busfahrer bei der REVG habe Selvi so etwas bisher noch nicht erlebt. „Ich habe schon Taschen und Handys gefunden, aber so viel Geld noch nicht”, sagt Selvi gegenüber EXPRESS.

Der 58-jährige Kerpener verhielt sich so, wie es vielleicht nicht unbedingt jeder getan hätte. Selbstlos und pflichtbewusst gab er den Geldbeutel mitsamt der 3210 Euro bei seinem Arbeitgeber ab.

Ehrlicher Busfahrer Erdogan Selvi setzt sich für Kollegen ein

„Damit verzichtete Herr Selvi sogar auf einen möglichen Finderlohn”, erklärt Sabine Fusshoeller-Kleinert, Sprecherin der REVG. Den hätte er nur bekommen, wenn er das Geld persönlich beim Ordnungsamt abgegeben hätte.

„Meine Erziehung und mein Glaube sagen mir, dass ich kein Geld haben will, das ich nicht selbst erarbeitet habe”, betont Selvi. Seine Geschichte will er außerdem nutzen, um auf eine Sache aufmerksam zu machen.

„Wir Busfahrer stehen auch unter einem gewissen Druck”, sagt er. „Wir sind nicht nur die Dienstleister, die die Fahrgäste transportieren. Wir haben auch Charakter.”

Besitzer der 3210 Euro kommt aus Frechen

Der Besitzer des Geldes habe sich bei der REVG nicht gemeldet, erinnert sich Fusshoeller-Kleinert.

Die REVG mit Sitz in Kerpen übergab den teuren Fund deshalb am Montag (12. April) dem Kerpener Ordnungsamt. Von dort aus wurde er jedoch an die Stadt Frechen weitergeleitet, da die Geldbörse auf Frechener Stadtgebiet entdeckt und der Besitzer anhand seines Ausweises als Frechener identifiziert wurde.

Selvi habe bereits von dort erfahren, dass sich der Besitzer bei ihm melden möchte, um sich zu bedanken. Gegenüber EXPRESS bestätigte das Frechener Ordnungsamt die Übergabe der Geldbörse an ihren Besitzer. „Der Eigentümer ist sehr froh”, erklärt ein Sprecher.

REVG: Kuriose Fundsachen in Bussen aufgetaucht

Werden in Linienbussen denn häufig Dinge vergessen? Ja, sagt Fusshoeller-Kleinert. Dabei müssen es nicht immer über 3000 Euro sein, es kann auch durchaus kurios zugehen. „Diverse Instrumente wie Querflöten oder Trompeten waren schon dabei. Laptops, Kinderroller und einmal sogar ein Backblech.”

Offenbar werden vergessene Dinge auch nicht immer vermisst, wie Fälle aus der Vergangenheit zeigen. „Kinderwagen wurden gefunden und nicht abgeholt, genauso Schultaschen mit Schulbüchern, die keiner vermisste. Die Schule hat die Taschen dann abgeholt.”

Grundsätzlich besteht für Fundsachen aus den REVG-Fahrzeugen eine Aufbewahrungsfrist von sechs Monaten. Danach werden die Fundsachen entsorgt, sollte sich der Besitzer nicht gemeldet haben.