Die Entschärfungen der drei Weltkriegsbomben haben Köln am Mittwoch (4. Juni) in den Ausnahmezustand versetzt. Doch was wäre die Stadt ohne die Hilfsbereitschaft der Menschen?
„Freuen uns, wenn wir helfen dürfen“Nette Gesten im Netz – Köln zeigt Herz für Betroffene von Bomben-Chaos
von Adnan Akyüz (aa)
Was ein Tag für Köln!
Für die Entschärfungen der drei Weltkriegsbomben und die Evakuierungen ist fast die gesamte Innenstadt seit Mittwochmorgen (4. Juni 2025) lahmgelegt worden. Über 20.000 Menschen sind laut den Behörden betroffen, müssen also ihre Häuser und Büros verlassen. EXPRESS.de berichtet fortlaufend über alle Entwicklungen im Live-Ticker.
Köln: Hilfe für Betroffene von Bombenevakuierungen
Wie so oft bei Evakuierungen hat die Stadt Anlaufstellen für Betroffene eingerichtet. Im Rechtsrheinischen befindet sich die Anlaufstelle in der Messehalle 10.1, im Linksrheinischen im Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101. Beide Anlaufstellen haben seit 8 Uhr geöffnet und zu beiden wird ein Pendelverkehr eingerichtet.
Die Mega-Maßnahmen zeigen aber auch, wie groß das Herz von manchen Kölnerinnen und Kölnern ist. In sozialen Medien gibt es zahlreiche Beiträge mit Hilfsangeboten für von den Maßnahmen betroffene Menschen.
In den beiden Köln Nett-Werk-Gruppen (es gibt zwei) auf Facebook etwa finden sich seit Dienstagabend Dutzende Angebote von Menschen, die andere zu sich nach Hause einladen. Hier ein Auszug.
Nutzerin Elke bietet für die von der Evakuierung Betroffenen einen Platz fürs Homeoffice an: „Wer für morgen dringend noch einen Platz fürs Homeoffice sucht: bei mir am Küchentisch in Zollstock ist ein Platz frei. WLAN gibt's auch. Es ist nur ein nett gemeintes Angebot, da ich selbst auch eh Zuhause am Schreibtisch sitze und aus eigener Erfahrung weiß, wie doof so 'ne Situation ist. Gerne von Frau zu Frau.“
So läuft die Mega-Evakuierung
Filiz E. denkt auch an die Seniorinnen und Senioren: „Wegen der Evakuierung heute biete ich gerne für ältere Menschen gerne mit Hund oder Vogel ein paar gesellige Stunden bei mir im Haus. Wir sind eine Türkisch-Deutsche Familie und freuen uns, wenn wir helfen dürfen.“
Nutzerin Elly zeigt sich auch solidarisch: „Biete netten und freundlichen, älteren Menschen einen schönen Tag im Bergischen Land an. Gerne mit verträglichem, kleinem Hund.“
Lisa dagegen bietet allgemeine Hilfe an: „Ich kann mir vorstellen, dass die Evakuierungen heute für sehr viele Menschen stressig und überwältigend sind. Deshalb möchte ich anbieten, dass sich jeder jederzeit bei mir melden kann für Informationen, Unterstützung oder Ratschläge etc. Ich bin nicht Teil von irgendwas offiziell, aber ich werde den ganzen Tag auf die aktuellen Informationen achten und helfe gerne, soweit ich kann!“
Seid ihr wegen der Bomben bei jemanden untergekommen oder habt jemanden bei euch aufgenommen? Dann meldet euch bei uns!