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Bomben-BastlerSchock-Fund in Köln: Staatsanwalt verrät nächsten Schritt

Polizei durchsucht Zug  in Köln

Polizisten durchsuchten am Samstag (2. Oktober) mehrere Züge in einem Betriebsbahnhof in Köln-Deutz. Zuvor war ein möglicher Sprengsatz gefunden worden.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Nach dem Großeinsatz von Bundes und Landespolizei sowie LKA Düsseldorf am Deutzer Feld wegen einer angeblichen Bombe in der Regionalbahn aus Gummersbach kommend stellt sich die Frage: Was war das Ziel des Täters? Und wer ist diese Person, die am Samstag für Chaos auf den Bahnstrecken sorgte?

Das versuchen jetzt Experten des LKA im Labor zu klären. Die Spezialisten sind derzeit dabei, den von einer Putzfrau entdeckten Karton unter einem Sitz zu analysieren. Dazu werden alle einzelnen Komponenten untersucht - vor allem auch auf mögliche DNA-Anhaftungen des Bastlers.

Bomben-Bastler von Köln-Deutz: Suche nach DNA 

Und es ist wahrscheinlich, dass diese Person nicht so sauber arbeitete, dass alle Komponenten frei von feinsten Hautpartikeln oder Hautschuppen sind. Sollte DNA-Material gesichert werden und diese bereits im Computer der Polizei schlummern, dann dürfte der Tatverdächtige ziemlich schnell Besuch von den Ermittlern bekommen.

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Polizeibeamte und Bahnmitarbeiter durchsuchten am Samstag (3. Oktober) mehrere Züge in Deutz.

Die Ermittler hatten rund 20 Sprengstoffspürhunde eingesetzt, um sicherzustellen, dass es nicht in anderen Zügen ähnliche Karton-Bomben gibt. Doch die Suche diesbezüglich verlief negativ.

Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass es sich bei der Tat um einen wirklich schlechten Scherz handelt. „Der Hersteller dieses Gegenstandes hat entweder keinerlei Kenntnis vom Bau eines Sprengsatzes oder er wollte auch nie einen funktionierenden Sprengsatz bauen.“

Wie am Montag (5. Oktober) bekannt wurde, ermitteln Düsseldorfer Staatsanwälte jetzt wegen Vortäuschens einer Straftat. Die Zentralstelle Terrorismusverfolgung ermittelt gegen unbekannt. 

Allein die Tatsache, dass das gesamte Material wie eine geringe Menge Schwarzpulver und die Nägel in einem Karton lagerten, beweist, dass es nie eine Detonation hätte geben können. „Dazu muss in einem engen Behältnis Druck bei der Explosion aufgebaut werden. Ein Karton ist viel zu weich“, erklärte ein Ermittler.

Hauptbahnhof Köln: Erinnerungen an die Kofferbomber von 2006

Ein möglicher Sprengsatz in einem Zug, gespickt mit Nägeln – das ruft in Köln sofort böse Erinnerungen wach. 2006 hatten zwei junge Libanesen im Kölner Hauptbahnhof Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz deponiert.

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Der 31. Juli 2006 im Kölner Hauptbahnhof: Videoaufnahmen zeigen einen der sogenannten Kofferbomber auf einer Rolltreppe (l.) und auf einem Bahnsteig. Damals hätte es zu einem Blutbad kommen können.

Die Zeitzünder der beiden nahezu baugleichen Kofferbomben lösten wie vorgesehen am frühen Nachmittag aus, aber es passierte nichts: Ein Konstruktionsfehler verhinderte, dass das Gas-Benzin-Gemisch explodierte. In diesem Sommer war der eine der beiden islamistischen „Kofferbomber“ – der als Haupttäter galt – nach 14 Jahren Haft in den Libanon abgeschoben worden. Sein Komplize war 2007 in Beirut zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.

Nagelbombe: Attenat des NSU in der Kölner Keupstraße

Einen völlig anderen Hintergrund hatte eine Tat aus dem Jahr 2004: In der türkisch geprägten Keupstraße in Köln-Mülheim explodierte damals eine Nagelbombe. 22 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer.

Erst sieben Jahre später kam heraus, dass der rechtsterroristische „Nationalsozialistische Untergrund“ die Bombe deponiert hatte. Die Erinnerung an diesen Nagelbombenanschlag ist in Köln bis heute sehr präsent. (mit dpa)