Bier-DiskussionKölns neue Kölsch-Kultwerbung: War FRÜHer besser?

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Ein Motiv der neuen Kampagne.

Köln – Voilá, Vorhang auf für die neuen Werbemotive der Kölschbrauerei Früh, die ab heute auf Plakaten und Citylights im Kölner Raum, Düsseldorf und im Internet zu sehen sind.

Mit dem Slogan „Was den Jecken vom Irren unterscheidet“ will Früh in Zusammenarbeit mit ihrer neuen Mega-Agentur Serviceplan (hier lesen Sie mehr) pünktlich vor den tollen Tagen für feuchtfröhliche Stimmung sorgen. Aber kommen die Plakate genauso gut an wie die Ideen der bisherigen Kreativschmiede Counterpart? Wie gut sind die neuen Sprücheklopfer?

Kölner Früh-Werbung seit den 90ern

Seit Jahrzehnten prägte die Plakatwerbung der „Cölner Hofbräu Früh“  das Kölner Stadtbild – und traf oft mitten ins kölsche Hätz.

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Ein Produkt, sei es Kölschglas, Flasche, Pittermännchen auf rotem Grund, dazu ein knackiger Slogan in wenigen Worten – fertig. „Wer zu früh kommt, bleibt“, war einer der ersten Anfang der 90er Jahre.

Neue Kölner Bier-Werbung 

Jetzt ist alles ein wenig anders: Die elegante, zurückhaltende Schrift mit Groß- und Kleinbuchstaben und den Serifen, also den kleinen Linien, die einen Buchstabenstrich abschließen, ist Geschichte. Jetzt kommt der Slogan schnörkellos und prägnant in Versalien, also in reinen Großbuchstaben daher.

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Ein typisches Früh-Plakat.

Und statt frisch gezapftem Kölschglas oder Pittermännchen ist (bisher) nur eine geschlossene Flasche zu sehen. Daneben ein Gütesiegel für „Slow Brewing“, also für eine angeblich langsame, schonende Brauweise, ohne das Bier nachträglich zu verdünnen.

Schmeckt die neue Bier-Kampagne?

Aber wird den Kölnern und Kölnerinnen die neue Früh-Kampagne schmecken? Seit Ende vergangen Jahres werkelten die Kreativen im Gereonsviertel an frischem Wind für die Kult-Reklame. Jan Propach, Kreationschef bei Serviceplan Köln glaubt daran: „Wir sehen Früh Kölsch als eine moderne Marke mit Tradition und so war unser Ansatz der Kampagne, dass sie augenzwinkernd und beobachtend die Kölnerinnen und Kölner des 21. Jahrhunderts abholt.“

Früh schießt wieder gegen Düsseldorf

Natürlich wird auch die NRW-Landeshauptstadt in der Reklame wieder aufs Korn genommen. Zeigte Früh etwa ein frisch gezapftes Kölsch und schrieb dazu: „Kein bißchen Alt“ oder „Unser Beitrag für Düsseldorf“, so lautet jetzt ein neuer Slogan: „Was Karneval ohne Früh bedeutet, kann man in Düsseldorf besichtigen.“

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Am Dienstag 11.Februar startet die neue Kampagne.

In einem Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger sagte Früh-Marketingchef Dirk Heisterkamp zu diesem Thema: „Wir sind sicher, dass es mehr Kölsch-Trinker in Düsseldorf gibt als Alt-Trinker in Köln.“

Und weiter: „Wir Kölsch-Brauer haben es in den letzten Jahren geschafft, in der Region zwischen den beiden Städten das Altbier zu verdrängen, etwa in Langenfeld, Dormagen und Monheim. Auch im von Düsseldorf geprägten Neuss kann man Kölsch kaufen. Das alles sind für uns auch weiter Eroberungsmärkte.“