Kölner Platzwart wundert sichMerkwürdige Löcher im Kunstrasen – das steckt dahinter
Köln – Der Lockdown und die Folgen: Manchmal sind die ganz besonders kurios. Das mussten auch die Verantwortlichen der Hockey-Abteilung des Vereins Schwarz-Weiß Köln feststellen.
- Platzwart entdeckt merkwürdige Löcher auf Kölner Sportplatz
- 16 Löcher – so groß wie 1-Cent-Stücke
- Vogel-Experte erklärt Kölner Krähen-Phänomen
Täglich schaut der Platzwart des Vereins auf der Anlage im Niehler Hafen (direkt am Rhein) nach dem Rechten. Als er vor drei Wochen seine Runde drehte, machte er auf dem neuen Kunstrasen eine äußerst merkwürdige Entdeckung.
Köln: 16 Löcher auf Hockey-Kunstrasenplatz
Genau auf der weißen Markierung des Schusskreises vor dem Tor fand er mehrere kleine Löcher – etwa so groß wie ein 1-Cent-Stück. An anderen Stellen entdeckte der Platzwart ähnliche Löcher. Insgesamt 16 Stück. Aber wo kommen die her?
Zusammen mit dem Geschäftsführer Torsten Bartel wurde erneut der Platz inspiziert. Und jetzt scheint klar, wer der oder die Übeltäter sind: Krähen!
Krähen sollen die Löcher in Kölner Kunstrasenplatz gehackt haben
Die Vögel sollen mit dem Schnabel den Kunstrasen bearbeitet haben. Offenbar haben die Tiere den Kunstrasen mit echtem Rasen verwechselt. Und weil aufgrund des Lockdowns die Anlage wochenlang verwaist war, fühlten sich die Krähen dort ungestört. Auch auf Golfplätzen kennt man solche Hack-Attacken.
Regenwürmer oder andere Insekten werden die Vögel allerdings nicht gefunden haben. Unter dem Kunstrasen befindet sich eine Schicht, die so hart wie Beton ist. Da kommt kein Schnabel durch.
Damit die kleinen Löcher nicht weiter aufreißen, muss der Schaden nun von einer Spezialfirma repariert werden.
Köln: Bereich am Rhein beliebter Landeplatz für Krähen
In den vergangenen Monaten diente der Bereich am Rhein als Sammelpunkt für tausende Krähen. Inzwischen hat sich die Lage vor Ort wieder beruhigt. Zum einen liegt das daran, dass der Hockey-Trainingsbetrieb unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung wieder aufgenommen wurde. Dadurch sind wieder mehr Menschen auf den beiden Kunstrasenplätzen – das vertreibt die Vögel.
Zum anderen ist das auf die Wetterlage zurückzuführen, denn die Kölner Bucht gehört zu den wärmsten Orten in ganz Deutschland. Heißt: In den kalten Wintermonaten stoßen zu den Krähen, die ganzjährig in Köln leben, überwinternde oder durchziehende Vögel aus Nord- und Osteuropa hinzu, erklärt ein Vogel-Experte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Kölner Krähen-Phänomen.
Jetzt, wo der Frost vorbei ist, haben sich die fremden Vögel wieder aus dem Staub gemacht und etwas Normalität ist auf der Anlage eingekehrt.
Zuletzt hatten Nutrias – sie gehören zur Familie der Stachelratten – in Köln für Aufsehen gesorgt.