Schock-Tat im VeedelMesser-Überfall auf Aldi in Köln: Täter bringt Frau in seine Gewalt

Polizeiwagen stehen an der Universitätsstraße in Köln-Lindenthal

Zahlreiche Polizeiwagen stehen am Freitagmorgen, 20. August, an der Universitätsstraße in Lindenthal.

Schock-Moment in einem Aldi-Markt am Freitagmorgen in Köln-Lindenthal: Ein Mann zückte ein Messer, bedrohte eine Frau. Mittlerweile ist der Tatverdächtige festgenommen worden. 

von Thomas Werner (tw)Jan Wördenweber (jan)

Köln. Drei Aldi-Mitarbeiter stehen neben dem Eingang zum Discounter an der Dürener Straße, während drinnen Polizeibeamte der Spurensicherung ihre Arbeit machen. Die Betroffenheit ist den Dreien anzumerken, zugleich aber auch die Erleichterung: Die Kundin ist unverletzt. „Das ist das Wichtigste”, sagt eine der Angestellten.

Köln-Lindenthal: Etwa zwei Stunden zuvor war die 60 Jahre alte Aldi-Kundin Opfer eines Überfalls geworden. Was sich genau nahe der Inneren Kanalstraße abgespielt hat, ist am Freitagnachmittag noch nicht abschließend geklärt. 

Köln-Lindenthal: Überfall auf Aldi-Markt

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag mitteilten, betrat ein 48 Jahre alter Mann gegen 9 Uhr den Supermarkt. Laut Zeugenangaben soll der Mann die Kundin umfasst und bedroht haben. Nach derzeitigem Kenntnisstand rief der Mann mehrfach „Überfall“ und forderte dann die Herausgabe von Medikamenten. Derweil flüchteten die anwesenden Kunden und Aldi-Beschäftigten nach draußen.

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Nach ersten Informationen des EXPRESS soll der Mann die Frau mit einem Messer bedroht haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem spitzen Gegenstand, ohne sich genauer äußern zu wollen.

Dem Vernehmen nach soll der Mann lautstark Medikamente gefordert haben. Noch ist unklar, ob der mutmaßliche Täter möglicherweise psychisch krank ist.

Polizisten bewachen den Aldi-Markt in der Nähe der Inneren Kanalstraße.

Die Polizei am Einsatzort.

Innerhalb kurzer Zeit umstellte die Polizei den Markt, riegelte die Umgebung ab. Auch ein Spezialeinsatzkommando rückte an. Wie Polizeisprecher Christoph Gilles vor Ort erklärte, habe es sich zunächst um eine „hochdynamische Lage“ gehandelt: Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen einzelnen Täter oder eine Gruppe handele.

Deswegen wurden auch zahlreiche umliegende Straßen von einem Großaufgebot der Polizei abgesperrt. An der Inneren Kanalstraße sahen Passanten Beamte mit Maschinenpistolen bewaffnet.

Als das SEK gerade zugreifen wollte, kam der Tatverdächtige unbewaffnet aus dem Markt heraus. Er hatte den Hinterausgang genommen, um zu flüchten. Doch die Aldi-Filiale war bereits von den Einsatzkräften umstellt. Der Mann wurde sofort zu Boden gebracht und festgenommen.

Der Aldi-Markt an der Inneren Kanalstraße.

Hier passierte es: Der Aldi-Markt nahe der Inneren Kanalstraße.

Die Straßensperrungen wurden am späten Vormittag wieder aufgehoben. Derweil bleibt der Supermarkt für den heutigen Freitag geschlossen. Beamte der Spurensicherung machten sich an die Arbeit.

Weißes Pulver auf dem Boden lässt zudem darauf schließen, dass bei dem Überfall auch ein Feuerlöscher zum Einsatz kam. Dazu machten die Ermittlungsbehörden keine Angaben. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Geiselnahme dauern an. Die Staatsanwaltschaft Köln prüft gegenwärtig, ob die Voraussetzungen für den Erlass eines Haftbefehls vorliegen. (jan)

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, bei der bedrohten Frau handele es sich um eine Aldi-Mitarbeiterin. Diese erste Information vor Ort erwies sich im Laufe des Tages als falsch. Wir haben den Text daraufhin umgehend korrigiert.