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Corona-Karneval in KölnHier steppt der Bär, dort ist tote Hose

Krasser kann kein Unterschied sein: Während auf der Zülpicher Straße der Bär steppte, herrscht in der Südstadt eher tote Hose. 

von Iris Klingelhöfer (iri)Markus Krücken (krue)

Köln. Corona? Welcher Jeck ist das denn? Auf der Zülpicher Straße knubbelte es sich so doll, dass zwischen die Feiernden kaum ein Blatt Papier passte. Es wurde gegrölt, geknutscht, lauthals gesungen. Wer durch wollte, musste sich quetschen. Die Zülp: rappelvoll wie zu besten Elften-im-Elften-Zeiten – ein buntes Meer voller Jecken. 

Die Einlasskontrollen, wie an der Uni, gingen zügig voran. Wer einen Stempel ergattert hatte, kam rein und raus wie er wollte. Vor Partylokalen, wie der „Roonburg“, bildeten sich schnell lange Schlangen.

Köln: Auf der Zülp geht die Post ab – bunte Massen feiern am 11.11.

„Es ist kalt, aber wir tragen Zwiebellook und drei Strumpfhosen übereinander“, erzählten Julie und Lea (beide 18) lachend und nehmen „Obelix“ Niklas (22) in die Mitte. Die drei Freunde aus dem Kölner Süden waren wie Tausende andere in Feierlaune.

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Feiern am 11.11.21 auf der Zülpicher: Julie (18), Niklas (22) und Lea (18) aus dem Kölner Süden

Julie (18), Niklas (22) und Lea (18) feiern am Donnerstag (11. November 2021) auf der Zülpicher Straße. 

Wie auch bei Kira aus Heinsberg, die ihre in Köln studierende Freundin Sophia (beide 20) besuchte und sich als „Black Swan“ nach dem Film mit Natalie Portman verkleidet hatte. Den Film liebt sie. Nach dem Besuch auf der Zülpicher wollten die beiden in einem Club abfeiern.

Sophia (20) bindet ihrer Freundin Kira (20) den Turnschuh zu.

Mit Flügeln kann man sich so schlecht bücken: Sophia (20), Studentin aus Köln, bindet ihrer Freundin Kira (20) einen Schuh zu. Die beiden feiern am Donnerstag (11. November 2021) ebenfalls auf der Zülpicher Straße. 

Am Nachmittag musste die Stadt allerdings die Reißleine ziehen und machte die Zugänge zur Zülpicher Straße dicht. Auch rund um die Feiermeile wurde es immer voller, daraufhin sperrte die Polizei auch die Schaafenstraße für den Verkehr. Partystimmung pur. Zwar kam es bis zum frühen Abend zu einigen Einsätzen, doch insgesamt lautete das Fazit: voll aber friedlich. 

„Ein 11.11. wie vor Corona. Aber alles im Rahmen“, so ein Polizeisprecher. Die Kräfte der Einsatzhundertschaften, die aus dem ganzen Land zusammengezogen worden waren, hatten nicht viel zu tun. 

Drei Freundinnen feiern ebenfalls am 11. November 2021 auf der Zülpicher Straße.

Grrrr! Auch diese drei Freundinnen haben sich am Donnerstag (11. November 2021) ins Getümmel auf der Zülpicher Straße geschmissen. 

Und in der Südstadt?

Im sonst als Epizentrum des Fasteleer bekannten Veedel ging es diesmal ungewohnt ruhig zu. Kein Wunder indes: Denn wie zuvor angekündigt, hatten die Inhaber der jecken Hochburgen wie „Bagatelle“, „Gaststätte Wirtz“, „Torburg“ und das „Filos“ die Party nämlich schweren Herzens abgeblasen.

Dementsprechend anders und verhaltener fiel das Bild auf den Straßen rund um den Chlodwigplatz im Vergleich zur Vor-Coronazeit aus.

Jecke am eher einsamen Chlodwigplatz am 11.11.

Am Chlodwigplatz war deutlich weniger los als in den Vorjahren.

Tote Hose statt Halligalli wie auf der Zülp: „Ruhetag“ stand stattdessen auf den Eingangstüren, wo sonst in den Vorjahren die Verkleideten in zum Teil hunderte Meter langen Schlangen Einlass begehrten, um dann drinnen auf den Tischen zu tanzen, so dass der Schweiß an den Fensterscheiben kondensierte.

Eingangstür des Filos in der Südstadt am 11.11.

Ruhetag statt Party hieß es diesmal im Filos.

Auch Ex-Prinz Christian Krath war am Donnerstag zu Hause geblieben, sagte EXPRESS.de: „Für mich persönlich habe ich entschieden, heute alle Einladungen abzusagen und zu Hause am TV die Eröffnung des Karnevals mitzuerleben. Die erschreckend hohen Inzidenzen sollten uns alle vorsichtig sein lassen. Passt bitte auf Euch und Eure Mitmenschen auf und am Besten: Lasst Euch impfen ! Mit dreimol vun Hätze Kölle alaaf“

Kölner Südstadt: Wirtz-Wirt sieht sich durch Halligalli bestätigt

Gefeiert wurde dennoch. Zumeist sehr junge umherziehende Jecke zog es in die versprengt geöffneten Spots wie die „Ubierschänke“ am Ubierring oder gegenüber das „Coellner“, auch in der Comedia und der „Hammond Bar“, Ecke Metzer Straße, wurde geschunkelt.

Alex Haag vom Wirtz, der als erster Wirt den Party-Stopp öffentlich gemacht hatte, sagte am Nachmittag zu EXPRESS.de auf die Frage, ob er angesichts ausfallender Einnahmen die Absage bereue: „Wenn ich die Videos von der Zülpicher Straße sehe, war es die richtige Entscheidung, zuzulassen. Das ist erschreckend. Bei uns im Veedel war es echt ruhig. Und das war gut so. Ich habe viel Zuspruch erfahren. Auch von meinem Team.“