Köln – Feuerwehrmann Thomas Bürgerhausen fordert von seinen Mitmenschen, dass sie mit „dem Fott“ zuhause bleiben. Mit dem nötigen Ernst und dennoch viel Witz, erklärt er in einem Facebook-Video den Kölnern die Gefahren des Coronavirus – und das auf kölsch.

„Von der Resonanz war ich völlig überrascht. Ich wurde die vergangenen zwei Tage überschüttet mit Nachrichten", erzählt er dem EXPRESS. „Am Mittwochmorgen hatte ich dann einfach das Gefühl etwas sagen zu müssen und ich wusste, dass ich es auf meiner Sprache tun muss. Sonst hätten mir die Leute nicht zugehört.

Sein Video wurde bereits knapp 2500 Mal geteilt (Stand: Donnerstagmittag).

Corona: Kölner Feuerwehrmann sendet Botschaft in die Welt

Seine Botschaft war eindeutig: „Ich habe das Gefühl, dass der eine oder andere die Ratschläge von Experten oder dem Staat noch nicht so verinnerlicht hat. Und deswegen versuche ich jetzt als Kölner, den einen oder anderen in meiner Heimatsprache zu erreichen.“

Es gehe nicht um die Dinge, die schiefgelaufen seien oder was die Regierung hätte besser machen können, sondern darum, „das blöde Virus aufzuhalten und einzudämmen.“

Der Kölner appelliert an seine Stadt: „Es geht darum, die Ansteckung in die Länge zu ziehen – und das geht nur mit Abstand. Aber was macht ihr? Ihr lauft alle schön weiter in die Parks, in die Eisdielen, macht Corona-Partys und all so’n Driss und habt nicht verstanden, wo der Sinn ist.“

Corona: Kölner Feuerwehrmann platzt der Kragen

In den letzten Tagen hätten wir eine „Verdopplung der Infizierten erreicht.“ Bürgerhausen platzt der Kragen: „Ja liebe Leute, was versteht ihr denn nicht daran, wenn es heißt, bleibt einfach mit dem Fott zuhause. Es ist doch nur ein bestimmter Zeitraum und nicht für ewig. Zwei, drei Wochen müssen wir jetzt die Backen zusammenkneifen. Setz' dich in den Garten oder auf den Balkon und wenn du beides nicht hast, dann mach das Fenster auf und steck’ den Kopf heraus.“

Die Ignoranz vieler Menschen gehe ihm gegen den Strich. „Gerade die kölsche Mentalität, wo es immer heißt, wir stehen alles zusammen – jetzt zeigt es sich, wie es wirklich ist. [...] Wir haben alle damit zu tun, wir leben alle hier zusammen und jetzt müssen wir wirklich zusammenstehen.“

Dem EXPRESS teilt er mit, dass er noch viele andere Punkte zu bemängeln habe: „In meinem Fitnessstudio fragen die Menschen die Betreiber, ob sie ihre Beiträge pausieren können. Wenn alle ihr Geld behalten wollen, dann kann das Fitnesstudio dicht machen, wo wollen die Leute dann trainieren, das verstehe ich ich nicht."

Kölner Feuerwehrmann landet Hit im Netz – mit einfach Corona-Erklärung

Mit seinem sympathischen Appell einen echten Hit im Netz zu landen, damit hatte er sicher nicht gerechnet.

Hier lesen Sie mehr: Kölner infiziert sich in Risikogebiet Ischgl und erzählt krasse Vor-Ort-Story

Die Kommentare unter dem Video sind durchgehend positiv. „Das verbreite ich doch unglaublich gerne in die Welt. Endlich mal jemand, der es ganz klar und einfach auf den Punkt bringt. Danke dafür“, schreibt eine Userin – viele Kölner sind stolz auf den Kölner Feuerwehrmann.