„Für mich wäre jetzt Schluss”Kölner Karnevals-Legende platzt auf Facebook der Kragen

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Jupp Menth, hier bei einem Auftritt 2018, platzte auf Facebook der Kragen.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Es ist keine einfache Zeit für Polizeibeamte. Das belegte jüngst das Lagebild zum Thema Gewalt gegen Polizisten in NRW, denn dort sind die erschreckend hohen Zahlen an Übergriffen gegen die Ordnungshüter dokumentiert.

Karnevals-Legende Jupp Menth (73) platzte angesichts der Vorfälle in Stuttgart am Wochenende nun der Kragen.

Wegen Gewalt gegen Polizisten: Jupp Menth wird deutlich

In einem emotionalen Posting klagte Menth, der sich als Kölscher Schutzmann in der Bütt einen Namen machte, die Respektlosigkeit gegenüber der Polizei an.

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Die Beamten seien moderne Müllsäcke, denen es an Rückendeckung mangele. Die Werte gingen verloren, beklagt er und schreibt: „Jede Polizistin/Polizist weiß bei der Berufswahl, was ihn erwartet, aber solch eine massive Entwicklung war nicht vorhersehbar. (...) Für mich wäre nach den letzten Erfahrungen Schluss mit Polizei!”

Im EXPRESS begründet der 73-Jährige seinen Vorstoß in den sozialen Medien: „Ich kann heute niemandem mehr ruhigen Gewissens raten, Polizist zu werden. Ich habe 42 Jahre diesen Beruf ausgeübt und weiß, wovon ich spreche. Es ist unglaublich, was sich die Kollegen heute auf der Straße gefallen lassen müssen. In meinem Umfeld rate ich jungen Leuten eindringlich davon ab, Polizist zu werden. Das sollten sie sich heute nicht antun.“

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Menth erschreckt, wie die Gewalt gegen Polizisten inzwischen zugenommen hat.

Jupp Menth: Bilder wie in Stuttgart nicht zu ertragen

Er sagt: „In meiner Generation waren ja noch viele auf der Wache dabei, die noch aus dem Krieg kamen. Heute sind das junge Leute mit Abitur, die wirklich was im Kopf haben und dann solchen Situationen ausgesetzt werden, in denen ihnen der Mob mit Respektlosigkeit begegnet. Bilder wie die in Stuttgart sind für mich nicht zu ertragen.“

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Nachdenklich: Jupp Menth

Die Bütt-Ikone erhebt die Stimme, weil er die Leute sensibilisieren und zum Nachdenken auffordern möchte.

Menth: „Wohin das noch führen soll und wird, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, dass ich den Kollegen endlich mehr Rückendeckung von Seiten der Politik und aus der Bevölkerung wünschen möchte.“

Für sein Posting erntete der Büttenredner in den sozialen Netzwerken uneingeschränkten Zuspruch. Der Beitrag wurde fast 200 Mal geteilt.