Kampf gegen CoronaWichtiger Meilenstein nach fünf Monaten Pandemie in Düsseldorf

Patient Null

Am Abend des 25. Februar 2020 wird ein Mann (47) aus Erkelenz mit einer Corona-Infektion in die Düsseldorfer Uniklinik eingeliefert. Er ist NRW’s „Patient Null“.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Der Betrieb in der Düsseldorfer Uniklinik steht niemals still. Tag für Tag werden hier Patienten eingeliefert, so auch ein Mann am späten Abend des 25. Februar 2020. Es ist ein Familienvater, 47 Jahre alt, aus Erkelenz und der erste Corona-Patient in NRW!

  • Kaum noch Corona-Patienten auf Intensivstationen in Düsseldorf
  • Ärzte und Pflegepersonal kämpfen bis zur Erschöpfung gegen das Virus
  • NRW-Landeshauptstadt zählt nur noch 64 Infizierte und über 1.800 Gesunde

Corona in Düsseldorf: Von Februar bis Juli lagen immer Covid-19-Patienten auf Intensivstationen

Sein Zustand war schlecht, weil sein Körper von der Lungenkrankheit Covid-19 (hier lesen Sie mehr)extrem geschwächt wurde. Von Krankenpflegern in Schutzanzügen wurde er sofort auf die Intensivstation verlegt, wo die Ärzte Tag und Nacht um sein Leben kämpften. Erst nach drei Wochen musste der Mann, der auch die berüchtigte Karnevalssitzung in Gangelt im Kreis Heinsberg besucht hatte, nicht mehr künstlich beatmet werden.

Die Behandlung von „Patient Null“ war der Startschuss für den Kampf gegen Corona in Düsseldorf, der zwar noch lange nicht gewonnen ist, jetzt aber einen echten Meilenstein erreicht hat. Am Dienstag (14. Juli) lag erstmals seit knapp fünf Monaten kein Patient mehr in einer Klinik in der NRW-Landeshauptstadt wegen Corona auf Intensivstation.

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Corona in Düsseldorf: Zahl der Infizierten sinkt in einer Woche von 228 auf 64

Höhepunkt der Behandlungswelle war dabei der Ostermontag 2020. Hier wurden in den Krankenhäusern am Rhein insgesamt 71 Covid-19-Patienten gezählt, von denen 47 auf Intensivstationen um ihr Leben kämpften. Seitdem ist die Zahl der positiven Diagnosen in Düsseldorf, die am Freitag (17. Juli) die 2000er-Marke durchbrach, zwar immer gestiegen, die restlichen Corona-Zahlen befinden sich dagegen weiter erfreulicherweise im freien Fall.

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So sank die Zahl der Infizierten im Vergleich zum letzten Freitag (10. Juli) von 228 jetzt vor dem Wochenende auf nur noch 64! Was zum Teil, aber auch wirklich nur zum Teil, auch daran liegt, dass das RKI die Quarantänezeit von 14 auf zehn Tage heruntergestuft hat.

Neun von ihnen werden dabei noch in Krankenhäusern behandelt. Dem gegenüber stehen laut Stadt mittlerweile 1.899 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer wieder gesund. Die 7-Tages-Inzidenz liegt in Düsseldorf bei erfreulichen 5,6 (Zahl der Neuerkrankungen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner).

Corona in Düsseldorf: Im Kampf gegen das Virus braucht es weiter Disziplin und Aufmerksamkeit

Ein Ergebnis, das neben den Anti-Corona-Maßnahmen, wie Tests, Quarantäne und Hygienekonzepten, gerade dem unermüdlichen, menschlichen Einsatz zu verdanken ist. Etwas aus dem Fokus gerückt sind dabei aber die Ärzte und die Pflegekräfte (hier lesen Sie mehr), die sich seit Beginn der Pandemie mit vollem Herzblut in den Kliniken bis zur Erschöpfung die Stellung halten.

Krankenschwestern Uniklinik

Ein täglicher Kampf gegen das Virus, der in 42 Fällen in Düsseldorf tragischerweise verloren wurde. Und genau diese Zahl, die der Toten, zeigt, dass Corona immer noch da ist und jeder trotz aller persönlichen Entbehrungen weiter aufmerksam und diszipliniert bleiben muss.