Eindeutige ZahlenDüsseldorfs Shoppingmeilen erwachen aus der Corona-Starre

Shopping Schadowstraße

Gerade auf der Schadowstraße ist das Shoppingflair seit Montag wieder deutlich lebhafter geworden, trotz der Corona-Krise.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Trotz Frühling hat die Corona-Krise ganz Düsseldorf in einen Winterschlaf versetzt. Wochenlang war es ruhig. Die Rheinuferpromenade war verwaist, kaum Staus auf den Straßen und gähnende Leere auf den Shoppingmeilen.

Doch gerade dort kehrt jetzt langsam das Leben zurück, den Corona-Lockerungen vom 20. April sei Dank.

Düsseldorf: Fünfmal mehr Passanten auf der Schadowstraße als noch vor einer Woche

Das wurde am Montag nicht nur beim direkten Blick auf Kö und Co. deutlich. Auch die Zahlen sind eindeutig. So hat der EXPRESS jetzt die Daten ausgewertet, die das Kölner Start-up „Hystreet“ mit seinen Laserscannern in der City aufzeichnet.

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Richtig wach ist vor allem die Schadowstraße geworden. Am 13. April, eine Woche vor der geplanten Teilöffnung des Einzelhandels „verirrten“ sich hier in 24 Stunden gerade einmal 2318 Passanten. Und eine Woche später? Da waren es im gleichen Zeitraum genau 12.300. Damit verfünffachte sich die Zahl der Shopping-Fans fast!

Zum Vergleich: Am Montag (16. März), bevor die NRW-Landesregierung den Lockdown der Läden anordnete, wurden 20.653 Passanten gezählt.

Düsseldorf: Auf der Königsallee kehrt langsam das Leben zurück

Im Gegensatz zum Bereich um den Kö-Bogen, war in der Altstadt zwar etwas weniger los, aber voller war es trotzdem. Die Bilanz auf der Flinger Straße am 20. April: 16.673 Passanten. Hier verdreifachten sich die Zahlen, denn eine Woche zuvor waren es noch 5275.

Damit sorgten die Öffnung von Geschäften bis 800 Quadratmeter fast für Vor-Schließungs-Niveau, als am 16. März dort noch genau 17.956 Menschen gezählt wurden.

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Ganz so rapide geht es dagegen ausgerechnet auf der Kö nicht aufwärts. Der Prachtboulevard lockte zum Wochenbeginn insgesamt 7007 Passanten an, ähnlich viele wie am Montag vor dem Lockdown (8671). Im Gegensatz zum zur Vorwoche (2972) allerdings immerhin mehr als eine Verdopplung der Zahlen.

Düsseldorf: Kö-Händler freuen sich auf die nächsten zwei Wochenenden

Für die Geschäfte stellen sich die Lockerungen ein wenig wie Fluch und Segen dar. „Natürlich sind die Händler in erster Linie froh, dass sie wieder öffnen dürfen. Allerdings kam die Entscheidung sehr kurzfristig und auf den ersten Blick waren die Regelungen etwas missverständlich“, erklärt Hans Meijers von der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö).

Trotzdem: Insgesamt „belebt sich die Straße“ langsam wieder. „Wir rechnen damit, dass das Geschäft dann am Wochenende, auch wegen des guten Wetter, wieder deutlicher anzieht“, so Meijers. Doch gerade darin sieht er auch eine Gefahr, nämlich die, dass viele Shopping-Fans denken: Jetzt ist alles wieder normal.

Durch den Andrang kommt es vor den Läden, die alle mit Einlassbeschränkungen arbeiten müssen, zu langen Schlangen. Passender Abstand ist da Fehlanzeige. Hier wünscht sich die IG Kö deshalb klarere Regeln. Hans Meijers: „In der Gastronomie, deren Teilöffnung wir übrigens sehr begrüßen würden, ist es leicht machbar Tische mit zwei Stühlen im Abstand von zwei Metern aufzustellen. Und bei Grüppchenbildungen vor den Geschäften geht das natürlich nicht.“