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Der „Würger von Aachen“Brutalo-Fetischist Egiduis Schiffer tötete fünf Anhalterinnen

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Der Medienandrang beim Prozessauftakt gegen Egidius Schiffer im April 2008 war riesige. Zehn Jahre später starb er in seiner Gefängniszelle.

  • Egidius Schiffer ermordete zwischen 1983 und 1990 fünf Anhalterinnen auf brutalste Weise.
  • 18 Jahre nach dem letzten Mord wurde der „Würger von Aachen“ anhand von DNA-Spuren überführt.
  • Seine sadomasochistischen Triebe brachten ihm im Juli 2018 den Tod.

Düsseldorf/Aachen – Serienmörder im Rheinland. EXPRESS forschte in den Archiven rheinländischer Kriminalgeschichte, Mord- und Gerichtsakten der letzten Jahrzehnte, berichtet über Männer und Frauen, die im Rheinland die Menschen oft über Jahre in Angst und Schrecken versetzten. 15 Teile hat die große EXPRESS-Serie, in der wir Sie in die unglaubliche und spannende Welt der Serienmörder entführen.

Spektakuläres und bizarres Ende eines Frauenmörders. Seine fünf Opfer waren alles junge Tramperinnen. Es war der 23. Juli 2018: In der Zelle der JVA Bochum lag ein Toter. Der Mann war der brutalste Frauenmörder der Nachkriegsgeschichte.

Der „Würger“ mordete in sieben Jahren insgesamt fünfmal

Stromkabel hingen an seinem Körper, der – so Zeugen – unter Strom stand. Die wahren Umstände wurden geheim gehalten. Doch EXPRESS erfuhr, dass er sich unter Strom setzte, um sich so zu befriedigen. Der Arzt nannte es „autoerotisch“, erkannte auf Herztod.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Das war das bizarre Ende des Egidius Schiffer aus Aachen, der zwischen 1983 (da war er 27 Jahre alt) und 1990 fünf Tramperinnen vergewaltigte, dann erwürgte und immer Handschellen, Stricke und Folterutensilien mitführte. Die Opfer und ihr Lebenslauf konnten die Ermittler nicht auf die Spur des Täters bringen. Sie waren alle Zufallsopfer, die am Straßenrand standen, es gab keine Beziehungen zum Täter.

Ab 1990 geschah nichts mehr. Die Mordserie riss. Aber am 19. August 2007, 18 Jahre nach seinem letzten Mord, wurde Schiffer bei einem Schrottdiebstahl erwischt und gibt bereitwillig seine Speichelprobe ab. Am 23. August 2007 erfuhren die erstaunten Ermittler: Die DNA stimmte mit Sperma-Spuren überein, die an den fünf Tatorten gefunden worden waren.

Die Ermittler rekonstruierten die Fälle ganz neu

Die Mordkommission holte die fünf Opfer-Akten heraus: Marion G. (18) aus Alsdorf, Juli 1983; Andrea W. (15) aus Würselen, Februar 1984; Angelika S. (17) aus Geilenkirchen, August 1984; Marion L. (18) aus Aachen, Dezember 1985; Sabine N. (31) aus Niederkrüchten, Juni 1990.

Eine Gerichtsmedizinerin rekonstruierte eine der Taten, die erste an Marion G.: Er befummelte das Mädchen in seinem Ford Capri. Er hatte ein Taschentuch dabei mit einem eingestickten „E“, einen Gürtel, einen Nylonstrumpf, Handschellen. Sie wehrte sich. Dann fesselte er sie mit den Handschellen, knebelte sie, riss ihr die Kleidung herunter. Auf weitere Einzelheiten wird hier verzichtet. Als man sie später tot in einem Angelweiher fand, hat sie Glassplitter der Windschutzscheibe im Gesäß. Sie musste mit den Füssen die Scheibe zertrümmert haben.

Die Polizei suchte Werkstätten ab, fand kein Auto mit einer ersetzten Glasscheibe. Aber 24 Jahre (!) später fand sie bei einer Durchsuchung der Wohnung des Täters die Rechnungen für die ersetzte Windschutzscheibe. Schiffer hatte sich 24 Jahre lang abgeheftet …

Die sadomasochistischen Triebe waren 2018 auch sein Ende

Und noch einen Beweis fanden die Ermittler: Taschentücher mit den Initialen „E“ – für „Egidius“. Genau so ein Taschentuch wurde in der Kleidung eines seiner Opfer gefunden.

Im Polizeiverhör gestand der korpulente Viersener Versicherungskaufmann Egidius Schiffer alle Morde und widerrief das später. Als Grund gab er an: „Ich bin doch Sadomasochist. Das Geständnis und die Schilderungen, wie ich das alles angestellt haben soll, haben mich sexuell erregt. Daher habe ich gestanden. Ich war das aber nicht. Die Polizei hat alles erfunden, falsch aufgeschrieben, gelogen, sie hat mich manipuliert.“

Eines von fünf Opfern: Der Fall Angelika S. lief 1985 bei „XY...ungelöst“

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Eine Schauspielerin spielte im April 1985 für „Aktenzeichen XY … ungelöst“ (ZDF) das Opfer Angelika S. (17), wie es im Februar 1984 auf dem Rad in Geilenkirchen unterwegs war, um mit einer Freundin eine Mitfahrgelegenheit zu einer Disko nach Aachen zu finden. Sie verließ später die Disko plötzlich, fuhr allein zurück. Anderntags wird sie in einem Wald bei Geilenkirchen entkleidet und tot aufgefunden. Es kamen keine Hinweise darauf, wie sie dahingekommen ist und  wer sie von der Disko aus mitgenommen hat.

2008 wurde Egidius Schiffer zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Richter: „Wir glauben, dass die fünf Morde nicht alle Taten sind, die sie begangen haben.“ Schiffer starb vor einigen Monaten in seiner Zelle durch die selben sadomasochistischen Triebe, die ihn zum Serienmörder werden ließen.