Köstliche AktionWie vier Wildschweine armen Bonnern in der Corona-Krise helfen

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Rund 150 Dosen mit verschiedenen Wildschwein-Gerichten konnte die Jägerschaft Bonn dem Verein für Gefährdetenhilfe übergeben.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Mit so einer Lieferung hatte beim Verein für Gefährdetenhilfe (VfG) in Bonn wohl niemand gerechnet. Die andauernde Corona-Krise macht vielen Menschen schwer zu schaffen, gerade bei Bedürftigen sind die Sorgen derzeit oftmals größer als ohnehin schon.

Beim VfG gab es für viele der besonders Gebeutelten jetzt aber eine köstliche Ablenkung in schweren Tagen.

Jäger beschließen Spendenaktion und freuen sich über vier Wildschweine

Denn nach einer gemeinsamen Idee des Landesjagdverbands NRW, der Jägerschaft Bonn sowie von Marco Alfter, Geschäftsführer der Dr. Hans Riegel Stiftung, wurden edle Produkte von insgesamt vier Wildschweinen an den VfG gespendet, der nun die Verteilung an Hilfsbedürftige übernimmt.

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Der Jägerschafts-Vorsitzende Lutz Schorn hatte zunächst den Kontakt zu Jagdfreund Alfter hergestellt und erlebte wenig später eine große Geste: „Überrascht und hoch erfreut waren wir im Vorstand dann nochmal, als Marco nach einem eigens eingerichteten Jagdwochenende in seinem Revier gleich mit vier Wildschweinen anrückte, die er allesamt für die gute Aktion spendete“, so Schorn.

Metzger verarbeitet Wildschweine für Spende an Verein für Gefährdetenhilfe Bonn

Da Übergabe und Verteilung frisch erlegter Wildschweine naturgemäß nicht zu den üblichen Abläufen bei der Gefährdetenhilfe gehören, wurde für den entscheidenden Zwischenschritt Metzger Achim Reske aus Roisdorf eingespannt.

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Er verarbeitete die Tiere und bereitete rund 150 Dosen mit Wildgulasch, Schaschlik und Wildbolognese zu. Seine Arbeitszeit, das verwendete Material und die fertigen Produkte mit einem Gesamtwert von über 1000 Euro stellte er anschließend kostenlos zur Verfügung.

Dem VfG wurden die fertigen Gerichte inzwischen zur Verteilung übergeben. Dass gerade die Menschen etwas bekommen, die „hilfebedürftig sind und aufgrund ihrer Stellung am Rande der Gesellschaft oft durch das soziale Netz fallen“, freut die großzügigen Spender dabei ganz besonders. (bc)