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Kein Plan für Busbahnhof in BonnGefährlich, veraltet – Grüner nennt es „Trauerspiel“

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Bussteig D am Bonner Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB): schmuddelig, eng, unübersichtlich

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Im Jahr 1973 war er mal ein dolles Ding: Der Zentrale Omnibusbahnhof Bonn, kurz ZOB genannt, wurde eröffnet. Inzwischen ist der Platz ein Schandfleck.

Die Bussteige sind viel zu eng und teils nur unter Lebensgefahr zu erreichen. Will man von A nach B, müssen ÖPNV-Nutzer über die Fahrbahnen der Busse laufen. Die Gebäude für Kioske und Co. sind schmuddelig. Vor allem ist der ZOB eins: total unübersichtlich und der Horror für nicht nur für Neu-Kunden.

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Ein wilder Mix aus dreckigen Gebäuden, Schließfächern, Taubenabwehrspießen, dunklen Durchgängen: So sieht es mitten in der Bonner City aus.

Doch jetzt der Kracher: Obwohl seit Anfang 2000 über einen neuen ZOB diskutiert wird, später mal über eine Neueröffnung zum Beethovenjahr 2020 geredet wurde, hat die Stadt aktuell überhaupt keinen konkreten Plan! Oberbürgermeister Ashok Sridharan reagierte am 18. Juni völlig verdutzt auf diesen Hinweis von Journalisten, meinte, es gebe doch schließlich auch eine Planung für die Straße vorm Hauptbahnhof.

ZOB Bonn: Planungsvarianten sollen vertieft werden

EXPRESS fragte deshalb bei der Stadtverwaltung noch mal nach. Und siehe da: Es gibt nichts Konkretes. 2016 hätte es mal Ideen für eine Umgestaltung gegeben, so das Presseamt. Die seien aber nie in die Öffentlichkeit gekommen, da sie in den politischen Ausschüssen nicht diskutiert worden seien. Und inzwischen sei das alles auch überholt...

Grünen-Politiker und Verkehrsexperte Rolf Beu: „Ein Trauerspiel. Seit fast einem halben Jahrhundert müssen die Bonner Fahrgäste mit diesem Busbahnhof (ZOB) in der Innenstadt leben. Die nachfragestärkste Station - nicht barrierefrei, für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste kaum nutzbar; mit Wetterschutzeinrichtungen, die diesen Namen nicht verdienen; vom Autoverkehr umtost und durch den Cityring von der Innenstadt und der Fußgängerzone getrennt. Und an der Situation des ZOB wird sich auch nichts ändern, solange die Autovorrangpolitik noch eine Ratsmehrheit hinter sich vereinen kann.“

Anfang des Jahres hatte die SPD nachgefragt, was denn jetzt eigentlich aus dem ZOB werden soll. Das Tiefbauamt hatte im April mitgeteilt, dass es „Planungsvarianten“ erarbeitet hat. Die werde die Verwaltung „vertiefen und den politischen Gremien in diesem Jahr zur Beschlussvorlage unterbreiten“. 

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Gefährlich: Wollen Fahrgäste den Bussteig wechseln, müssen sie über die Fahrbahn der Busse gehen. Im Hintergrund der „abgerockte“ Bahnsteig für den Flughafenbus.

ZOB Bonn: Diskussion um Cityring blockiert alles

EXPRESS hatte in den letzten Jahren übrigens immer mal wieder nachgebohrt, wie es mit den Planungen für den ZOB aussieht: Mal waren es die Arbeiten für die Neubauten „Urban Soul“ und „Maximiliancenter“, die Pläne für einen neuen ZOB nicht weiterbrachten (hier lesen Sie mehr dazu). Dann hieß es, dass erst mal die  Entwicklung beim neuen Cityring  abgewartet werden müsste. 

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Auf den engen Bussteigen sind die Kunden regelrecht eingequetscht zwischen den Fahrbahnen für Busse und Autos.

Die Gebäude vorm Hauptbahnhof sind fertig, der Cityring ist erst mal ad acta gelegt (hier lesen Sie mehr dazu). Wird sich aber weiter um das Verkehrsthema Cityring politisch gezofft, kann es also bis zum Sankt Nimmerleinstag dauern, bis sich beim ZOB endlich was tut. 

Denn da wäre auch noch die Sache mit den Millionen (2016 waren es mal rund 10), die in einen neuen Busbahnhof gesteckt werden müssen: „Ein Förderantrag kann erst gestellt werden, wenn ein politischer Beschluss zu einer Variante vorliegt.“