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Freie Straßen seit CoronaÜble Folge: In Bonn wird gerast wie nie

Mobiler_Blitzer_Bonn

Ein mobiler „Blitzer“ der Stadt Bonn.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Ein Porsche-Fahrer brettert über die Kennedybrücke, beschleunigt dabei auf mindestens 120 km/h. Seit Corona herrscht dort wenig Verkehr – freie Fahrt für Raser.

Nicht nur auf der Brücke. Viele Bonner werden derzeit Zeuge, dass so manch Autofahrer die leeren Straßen nutzt, um auf die Tube zu drücken. Die Stadt liefert dazu krasse Blitzerzahlen im Vergleich vor und während des Coronavirus.

Freie Straßen in Bonn: Zahl der Raser hat sich im Vergleich mehr als verdoppelt

So wurden am 16. Januar „An der Josefshöhe“ (Fahrtrichtung Kölnstraße) innerhalb von knapp fünf Stunden 1552 Fahrzeuge registriert, davon waren 73 zu schnell. Das sind 4,7 Prozent – am 24. März lag die Raserquote bereits bei 9,62 Prozent. Und das, obwohl in der gemessenen Zeit weniger als die Hälfte an Fahrzeugen unterwegs war. 

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Auf der Elsa-Brandström-Straße Fahrtrichtung Rhenusallee war das Verhältnis noch heftiger. Bei nahezu gleicher Fahrzeuganzahl stieg die Raserquote von 4,44 auf 10,5 Prozent. Heißt: Am 18. März war von 381 Verkehrsteilnehmern mehr als jeder zehnte zu schnell! Gleiches Phänomen auf der Reuterstraße. Von 4333 Fahrzeuge am 24. Januar wurden 66 geblitzt. Am 23. März waren von 899 Fahrzeugen 44 zu schnell unterwegs. 

„Die Geschwindigkeitskontrollen zeigen, dass seit dem Inkrafttreten der Kontaktverbote die Straßen wesentlich weniger befahren sind. Die Quote der gemessenen Autofahrer, die schneller als erlaubt unterwegs sind, hat sich im Vergleich allerdings mehr als verdoppelt “, erklärt Andrea Schulte vom städtischen Presseamt. 

Viele Raser in Bonn: Der wenige Verkehr sorgt aber auch für weniger Unfälle

Die gute Seite: Es kracht weniger, da weniger Verkehr auf den Straßen ist. „Es ist ein Rückgang der Verkehrsunfallzahlen feststellbar“, so Polizeisprecher Simon Rott. Er erzählt, dass die Bonner Polizei insgesamt verringerte Einsatzzahlen verzeichnet. Zur Kriminalitätsentwicklung gäbe es zwar noch keine belastbaren Zahlen, so Rott. „Aber es gibt einen tendenziellen Rückgang, der aber mit Vorsicht zu genießen ist, weil die Vorgänge noch nicht abgeschlossen und bewertet sind.“

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Viele Raser in Bonn: Aber Verkehrsverhältnisse wie normalerweise am Sonntag

Die Corona-Verbote haben einen weiteren Effekt. „Wir haben jetzt Verkehrsverhältnisse wie normalerweise an einem Sonntag. Dadurch entstehen natürlich weniger Schadstoffausstoß“, erklärt Birgit Kaiser de Garcia von Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Sie fügt aber auch hinzu: „Wie sich das in der Bilanz am Jahresende auswirkt, hängt davon ab, wie lange der Zustand andauert.“