Bonns Stadtdechant Picken mahntSorglosigkeit hat zu ernster Corona-Lage geführt

Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken mahnt die Bonner, die neuen Corona-Anordnungen zu befolgen.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Dr. Wolfgang Picken ist Stadtdechant, Bonns oberster Geistlicher der katholischen Kirche und Bonner Münster-Pfarrer. Für den EXPRESS hat er sich mit dem Thema „Lockdown light“ beschäftigt, der ab dem 2. November in ganz Deutschland gilt.

Für Picken ist klar: „Die Coronakrise geht uns allen auf die Nerven. Seit Monaten hat uns dieses Virus im Griff. Täglich ist davon die Rede. Die Zahlen steigen rasant an und die Pandemie droht außer Kontrolle zu geraten. Und nun: ein „kleiner“ Lockdown. Die Lage ist ernst!

Ernste CoronaLage: Stadtdechant warnt vor tödlicher Krankheit

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Jedem dürfte klar sein, dass er schon bald zu den Infizierten zählen kann. Unklar ist dann, wie sich die Krankheit auswirken wird. Nicht ausgeschlossen, dass sie den schwierigsten Verlauf nimmt! Das könnte Intensivstation und künstliche Beatmung bedeuten. Auch könnten schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen die Folge sein. Zwar leben bestimmte Altersgruppen mit einem geringeren Risiko. Sicher kann sich aber keiner sein, dass die Krankheit bei ihm nicht zu schweren Symptomen führt.

Die Bedrohung durch Corona trifft also jeden. Hinzu kommt, dass man zum Überträger der Krankheit werden kann und damit möglicherweise auch für die schwere Erkrankung anderer, vielleicht von Angehörigen und Freunden, Verantwortung trägt.

Ernste Corona-Lage: Bonner sollen Regeln beachten

Es gibt deshalb gegenwärtig nur eine vernünftige Reaktion: Bonner und Bonnerinnen respektiert die neuen Anordnungen. Reduziert eure sozialen Kontakte, beachtet die Hygieneregeln und tragt Mund-Nasen-Schutz und zwar auch dann, wenn es nicht ausdrücklich vorgeschrieben ist. Lieber sind wir jetzt etwas zurückhaltender und vorsichtiger, als dass wir riskieren, dass Menschen ernsthaft erkranken.

Die Sorglosigkeit mancher hat ohnehin schon zu dieser erneut ernsthaften Lage geführt. Auch wenn es staatliche Hilfen gibt, könnte das für einige den wirtschaftlichen Ruin bedeuten. Und die seelische Unversehrtheit wird erneut auf eine harte Probe gestellt.

Ernste Corona-Lage: Leben mit dem kölschen Grundgesetz

Trotz alldem verfallen wir Bonner und Bonnerinnen nicht in Panik. Das liegt uns nicht! Klar, wir sind vernünftig und konsequent, aber ansonsten versuchen wir es mit rheinischem Humor zu nehmen. Wie heißt es in unserem kölschen Grundgesetz: „Et kütt, wie et kütt. Et hät noch emmer joot jejange!“

Wenn wir uns in Bonn gemeinsam am Riemen reißen und alle Regeln beachten, wird es zwar noch eine Weile dauern, bis alles vorüber ist, aber es wird so kommen. Es gibt doch wirklich schlimmeres, als Masken zu tragen, Hände zu waschen und ein wenig mehr zu Hause bleiben, oder?!

Also stellen wir uns nicht unnötig an und ziehen wir das jetzt durch. Und im Übrigen vertrauen wir darauf: „D‘r Herrjott meint et joot met uns“: Corona kütt und jeht och widder!“