Grüne Lunge vor Kollaps?Forscher machen schockierende Entdeckung auf Satelliten-Fotos

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Einen Monat nach dem Verbot des Abbrennens von Flächen registriert das brasilianische Amazonas-Gebiet immer noch eine hohe Zahl an illegalen Bränden (hier ein Fotos vom 21. August, Brasilien, Novo Progresso).

Manaus – Die Zahl der Brände im brasilianischen Amazonas-Gebiet steigt weiter an. Allein im Bundesstaat Amazonas hat das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe, das Satelliten-Daten auswertet, zwischen 1. August und 30. August 7766 Feuer festgestellt. Dies ist der höchste Wert für diesen Monat, seit die Erhebung im Jahr 1998 begann.

In der ersten Hälfte des Jahres war die Zahl der Brände in dem Bundesstaat, der fast halb so groß ist wie Deutschland und in dem ein großer Teil des Regenwaldes der Region liegt, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um rund 52 Prozent gestiegen.

Feuer im Amazonas absichtlich gelegt

Der August ist für gewöhnlich einer der trockensten Monate in der Region. Dennoch fängt der Amazonas-Regenwald nicht von alleine Feuer. Die meisten Brände werden Experten zufolge gelegt, um Flächen für Landwirtschaft und Viehzucht bereitzustellen.

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Riesige Flächen in Novo Progresso brennen am 23. August im Amazonas-Gebiet.

Umweltschützer werfen dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der seit 1. Januar 2019 im Amt ist, vor, die Brände in Kauf zu nehmen.

Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung des Amazonas-Gebiets und hat die Umwelt- und Kontrollbehörden gezielt geschwächt.

Gezerre um Gelder für Kampf gegen Abholzung im Amazonas

Das Umweltministerium hatte am Freitag zunächst angekündigt, dass alle Operationen zur Bekämpfung der illegalen Abholzung in den neun Bundesstaaten Amazoniens sowie der Brände im weltgrößten Sumpfgebiet Pantanal und in anderen Regionen des Landes aus Budgetgründen von Montag an ausgesetzt würden.

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Ein Beamter der staatlichen Umweltbehörde IBAMA inspiziert am 18. August in der Nähe von Novo Progresso im brasilianischen Bundesstaat Para ein vom Feuer zerstörtes Gebiet.

Nachdem Vize-Präsident Hamilton Mourão die Äußerungen von Umweltminister Ricardo Salles als voreilig bezeichnet hatte, gab das Ministerium in einer Erklärung am Abend bekannt, dass die Mittel für Ibama und ICMBio freigegeben worden seien und die Vorhaben damit normal weitergehen würden. (dpa/jv)