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Auflösungszustand in KatarTurnier läuft noch – aber die Stadien werden schon abgebaut

Fußball-WM 2022: Arbeiter bei den Abbauarbeiten in Katar.

Die Abbauarbeiten am Stadium 974 haben bei der WM in Katar bereits am 6. Dezember 2022 begonnen.

Noch vor dem Ende der WM 2022 werden in Katar die ersten Stadien wieder abgebaut. Wie nachhaltig ist das Turnier?

Nicht nur für einige Nationalmannschaften ist bei der WM 2022 in Katar schon Schluss. Auch die ersten Stadien haben für die erste Winter-WM bereits ausgedient.

Auch im nach der Telefonvorwahl Katars benannten Stadium 974 finden keine Spiele mehr statt. Zuletzt erlebten dort die Brasilianer ein Fußball-Fest beim 4:1-Achtelfinalsieg am Montag (5. Dezember 2022) über Südkorea. Nun wird bereits mit dem Abbau des Hinguckers begonnen, obwohl noch viele Fragen offen sind.

Stadium 974 soll wieder aufgebaut werden – nur wo?

Das ikonische Stadion mit der Fassade von 974 verbauten Schiffscontainern war Austragungsort von insgesamt sieben WM-Spielen. Mit Lionel Messi (35), Cristiano Ronaldo (37), Neymar (30) und Kylian Mbappé (23) kämpften die größten Superstars, die der Fußball zu bieten hat, für ihre Nationen um WM-Glorie.

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Doch große Stars werden in dem am Hafen von Doha gelegenen Stadion nicht mehr auflaufen. Noch vor Ende der Weltmeisterschaft wird das Leuchtturmprojekt der WM 2022 wieder in seine Einzelteile zerlegt. Denn im Wüstenstaat Katar werden solch große Kapazitäten einfach nicht benötigt.

Doch das ist nichts Neues und stand von Anfang an fest. Laut FIFA-Präsident Gianni Infantino (52) wurde das erste vollständig demontierbare überdachte Fußballstadion der Welt im Sinne der Nachhaltigkeit zum Leben erweckt: „Dieses Stadion wird an einem anderen Ort der Welt wiederverwendet werden.“ Dieser einmalige Vorgang sei „Teil des Vermächtnisses dieser Weltmeisterschaft, der Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft, des Nachdenkens über die Umwelt“.

Das Stadium 974 soll als Beispiel dienen, da es weniger Baumaterial benötigte und so schnell und laut Katar kostensparender erbaut werden kann. Auf dem Areal direkt neben Hafen und Strand Dohas sollen an Stelle des WM-Stadions Freizeit- und Grünanlagen entstehen.

Ein plausibler Plan, doch bislang hapert es noch an der Umsetzung. Zwar haben nur zwölf Stunden nach der letzten Partie bereits die Abbauarbeiten begonnen, doch noch ist gänzlich unklar, wo das Stadion denn überhaupt wieder aufgebaut werden soll. Und das seit der Vergabe vor zwölf Jahren.

WM 2022: Was wird aus den anderen Stadien?

Die ab dem Viertelfinale ebenfalls nicht mehr gebrauchten Stadien Al-Janoub und Ahmad bin Ali werden beispielsweise deutlich verkleinert. Das Al-Janoub soll mit einer Zuschauerkapazität von 20.000 statt 44.325 zur Heimspielstätte des Erstligisten Al-Wakrah SC werden. Im bereits zur Leichtathletik-WM 2019 renovierten Khalifa International Stadium spielt weiter die katarische Nationalmannschaft.

Auch im Ahmad-bin-Ali-Stadion kommt es zur Halbierung der WM-Kapazität von 45.000, neuer Hausherr ist der Al-Rayyan SC. Die ausgebauten Sitze werden an weniger wohlhabende Länder gespendet. Insgesamt sollen so 170.000 Sitze zusammen kommen.

In das „Beduinenzelt“ Al-Bayt sollen wohl ein Fünf-Sterne-Hotel, eine Mall und ein sportmedizinisches Zentrum ziehen. Für das fast 90.000 Zuschauer umfassende Finalstadion Lusail reichen die Ideen von Schulen über Lebensmittelgeschäfte bis hin zu Arztpraxen.

Katar-WM mit zweifelhafter Klimabilanz

Ganz konkret wirken die Planungen von Katar allerdings nicht. Werden die Infrastrukturen nicht weiter genutzt, dürfte sich das wohl auch auf die Klima-Bilanz dieser WM auswirken. Die soll laut Katar und FIFA nämlich klimaneutral sein.

Seit der Vergabe 2010 rüstete der Wüstenstaat nicht nur mit prachtvollen Stadien auf, sondern erschuf auch eine neue Infrastruktur. Aber da die Stadien nur an 70 Tagen für FIFA-Events genutzt werden, übernehmen die WM-Veranstalter nur für einen Bruchteil der gesamten Emissionen die Verantwortung.

Hinzu kommen zweifelhafte Klimazertifikate, die durch ein eigens von Katar gegründetem Programm bewertet wurden. So hätte ein Windpark in Serbien laut BR-Recherchen nicht für den Handel mit Klimazertifikaten zugelassen werden dürfen. (sid/sto)