US-Open-EklatTrotz Nummer-1-Status: Darum ist Djokovic kein Weltklasse-Spieler

Djokovic_Lininerichterin

Novak Djokovic kümmert sich bei den US Open um die getroffene Linienrichterin.

von Tobias Schrader (tsc)

New York – Erst die umstrittene Adria-Tour, jetzt der Eklat mit der Linienrichterin. Novak Djokovic ist zwar momentan auf Platz eins in der Weltrangliste des Tennis. Allerdings ist er weit weg von dem Status, den beispielsweise Roger Federer und Rafael Nadal innehaben. Ein Kommentar.

Es gibt momentan wohl keinen besseren Tennisspieler auf der Welt. Novak Djokovic (33) hatte bis zum vergangenen Wochenende noch kein Match in diesem Jahr verloren, ist die Nummer eins der Tennis-Welt und war der große Favorit auf den US-Open-Titel. Am Sonntag wurde er im Achtelfinale nach einer Frust-Aktion allerdings disqualifiziert.

Novak Djokovic noch weit von Roger Federer und Rafael Nadal entfernt

Der Serbe schlug den Ball nach einem kassierten Break gegen Pablo Carreno Busta (29) beim Stand von 5:5 im ersten Satz in Richtung Tribüne und traf eine Linienrichterin am Kehlkopf. Natürlich hat der 33-Jährige das nicht mit Absicht gemacht, doch so etwas unterscheidet ihn von den wirklichen Weltklasse-Spielern im Tennis wie Roger Federer (39) oder Rafael Nadal (34, beide nehmen aufgrund der Corona-Pandemie nicht an dem Turnier teil).

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Der Schweizer und der Spanier würden den Ball niemals aus Frust in Richtung anderer Menschen wegschlagen. Djokovic hat es aber getan.

Novak Djokovic versucht sich um eine Disqualifikation herumzureden

Genauso wie ein Tennis-Turnier inmitten der Corona-Pandemie zu organisieren. Ohne Abstand, mit Zuschauern und ausgelassenen Partys. Er selber behauptete damals, Menschen helfen und etwas Gutes tun zu wollen. Am Ende war es jedoch dumm und rücksichtslos. Denn nach dem Turnier waren nicht nur andere Teilnehmer, sondern auch er selbst mit Covid-19 infiziert.

Nach dem Fauxpas am Sonntag versuchte Djokovic sich noch um eine Disqualifikation herumzureden. Ein wahrer Champion hätte seinen Fehler aber erkannt und die Entscheidung des deutschen Schiedsrichters Sören Friemel sofort akzeptiert.

Im letzten halben Jahr hat Djokovic seinem Image nicht gerade einen Gefallen getan. Da hilft ihm auch seine überragende spielerische Klasse im Tennis nicht. So lange er weiter derartige Ausrutscher hat, wird er niemals in die Sphären eines Federer oder Nadal aufsteigen.