+++ Lebensmittelwarnung +++ Dringender Rückruf bei Kaufland Achtung, „Zutat“ in Wurst gefunden

+++ Lebensmittelwarnung +++ Dringender Rückruf bei Kaufland Achtung, „Zutat“ in Wurst gefunden

Mensch, hat der Glück!Ex-Tour-Star Rolf Aldag: Darum werde ich nicht dick

Aldag

Rolf Aldag ist Sportlicher Leiter beim südafrikanischen Team Dimension Data.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Der Film „Höllentour“ von Regisseur Pepe Danquart über die Tour de France 2003 machte Rolf Aldag über den Radsport hinaus berühmt. Mit ZimmerkollegeErik Zabel wurde der heute 48-Jährige zu einer Art Kultstar – knochentrockener Humor und knochenharte Arbeitseinstellung. „Höllentour“ gab den Fans intime Einblicke in die Radsportszene.

Im Jahr 2007 beichteten Aldag und Zabel unter Tränen bei einer großen Pressekonferenz ihre Dopingsünden beim Team Telekom. Heute ist Aldag Sportlicher Leiter beim südafrikanischen Team Dimension Data. Im Interview spricht er über seinen Teamstar Mark Cavendish, Kumpel Erik Zabel und sein Gewicht.

Haben Sie noch viel Kontakt zu Erik Zabel? Er wohnt ja nicht weit von mir in Westfalen, fährt öfter bei mir zu Hause vorbei. Und wenn ich im Büro arbeite, dann winkt er hoch. Er genießt seine Runde, die er dann dreht. Wir sehen uns also relativ viel, auch wenn wir nicht viel Zeit miteinander verbringen.

Alles zum Thema Tour de France

Zabel-Ald

2007: Rolf Aldag und Erik Zabel haben unter Tränen ihre Dopingsünden beim Team Telekom gestanden.

Fahren Sie denn noch gemeinsam? Er fährt ja immer noch so schnell wie früher, da habe ich Mühe, mitzuhalten.

Das war früher anders oder? Ne, wir sind auch früher wenig zusammen gefahren. Wir haben uns die Zeit aufgehoben für die gemeinsamen Rennen und die gemeinsame Zeit auf dem Zimmer. Das war ein natürlicher Zeitraum für uns, wo wir zusammen abgehangen haben. Aber wir mussten nicht jeden Morgen um zehn zusammen trainieren.

Dann bestand erst gar nicht die Gefahr sich auf den Sack zu gehen. Genau.

Sie sind zehn Mal die Tour de France gefahren, aber nie in Deutschland gestartet, wie fanden Sie den Tourstart in Düsseldorf? Ich hätte mir schöneres Wetter gewünscht. Bei 28 Grad und Sonne wäre es noch besser gewesen, dann wären noch mehr Fans gekommen. Es war auch so schön, aber ehrlich gesagt habe ich nicht so viel mitbekommen, weil ich bei meinem Team involviert bin. Da geht man zu keinen Events in der Stadt.

Bringt so ein Tourstart in der Heimat den deutschen Radsport wieder nach vorne? Für unseren Radsport ist das ein weiterer Schritt gewesen. Wir haben super erfolgreiche Rennfahrer in den letzten Jahren mit Tony Martin, Marcel Kittel und André Greipel. Jetzt hatten sie die Chance, sich vor den eigenen Fans zu präsentieren, das war eine gute Sache.

Sie sind Sportdirektor beim Team Dimension Data, welche Ziele haben Sie bei dieser Tour? Letztes Jahr haben wir fünf Etappen gewonnen, da waren wir das erfolgreichste Team, was das angeht. Jetzt haben wir extreme Probleme, das zu wiederholen. Mark Cavendish hat ja alleine vier Etappen gewonnen im letzten Jahr. Er kommt gerade ins Team zurück nach einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Fünf Wochen hat er nur trainiert, da wäre es unfair von ihm Etappensiege zu erwarten. Wir wissen auch nicht so genau, wo das mit ihm hinläuft. Und unser anderer Etappensieger der letzten Tour, Steve Cummings, hat sich im April Brustbein, Schulter und Schlüsselbein gebrochen. Der ist nur die nationalen britischen Meisterschaften gefahren und sonst kein Rennen. Das wird also nicht optimal für uns bei dieser Tour.

Cavendish

Mark Cavendish hatte keine gute Tour-Vorbereitung nach einer Erkrankung.

Cavendish ist für sie also eine Wundertüte – oder kann er Kittel und Greipel gefährlich werden? Mal sehen. Letztes Jahr war er total dominant. Jetzt muss er sich entwickeln. Er selber sagte: ‘Alles muss perfekt sein und ich muss Glück haben.‘ Letztes Jahr hat er auch gewonnen, wenn er kleine Fehler gemacht hat, das ist jetzt anders.

Wer gewinnt die Tour? Chris Froome oder Richie Porte.

Wer wird der deutsche Star der Tour? Kittel oder Greipel, wobei Kittel das eingespieltere Team hat. Allerdings kann Greipel auch noch kommen, im letzten Jahr hat er sich zum Start schwer getan und dann in Paris gewonnen. In den Bergen kann hoffentlich Emanuel Buchmann für eine Überraschung sorgen.

Viele Radsportler werden nach der Karriere fülliger  wie halten Sie eigentlich Ihr Wettkampfgewicht – sie wogen früher bei 1,91 Metern 75 Kilogramm? Ich habe nur bedingt zugenommen, so fünf Kilo vielleicht. Der Grund ist einfach: Ich habe kein Hungergefühl, ich esse nur aus sozialen Gründen. Wenn wir sagen: Es ist 19.30 Uhr, wir essen jetzt, dann esse ich halt mit, aber ich habe kein wirkliches Hungergefühl. Insofern habe ich Glück, dass ich mich mit einem Kaffee und einem Schokoladenriegel über den ganzen Tag bringen kann.

Das könnte Sie auch interessieren: