Nachdem er seinen Spieler öffentlich hart kritisiert hat, ist Goran Ivanisevic nicht mehr Trainer von Stefanos Tsitsipas. Nun mischt sich ein anderer Coach ein.
„Sage lieber nicht, was ich über ihn denke“Schützling öffentlich rund gemacht – Tennis-Zoff eskaliert
Eskaliert jetzt der Trainer-Streit um Tennis-Star Stefanos Tsitsipas? Der Grieche macht eine ausgeprägte Formkrise durch, auch der ehemalige Wimbledon-Sieger Goran Ivanisevic konnte ihm als Trainer nicht helfen.
Für den Kroaten liegt das aber an Tsitsipas’ Arbeitseinstellung. „Er will, aber er tut nichts. Immer nur ,Ich will, ich will‘, aber ich sehe keine Fortschritte“, hatte Ivanisevic beim serbischen Portal „Sportklub“ geschimpft.
Trainer-Urgestein über Ivanisevic: „Goran sind die Ergebnisse peinlich“
Er ging sogar noch weiter. „Ich war schockiert. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Spieler gesehen, der unvorbereiteter ist. Mit diesem Knie bin ich dreimal besser vorbereitet als er. Das ist wirklich schlimm“, sagte Ivanisevic. Tsitsipas, der in der Weltrangliste auf Platz 30 abgerutscht ist, hatte unter Ivanisevic nur ein Match gewonnen.
Es kam, wie es kommen musste. Nach diesen harten Worten trennten sich die Wege wieder: nach nur einem gemeinsamen Monat und zwei Turnieren. Wenige Tage vor dem Masters-Turnier in Toronto gab Tsitsipas das Ende der Zusammenarbeit bekannt. „Mit Goran Ivanisevic zu arbeiten, war eine kurze, aber intensive Erfahrung“, schrieb Tsitsipas auf Instagram versöhnlich. „Ich habe nur Respekt für Goran.“
Deutlich weniger diplomatisch äußerte sich Trainer-Urgestein Patrick Mouratoglou zu der Causa. Der Franzose hat schon mit zahlreichen Profis zusammengearbeitet, darunter Serena Williams, Simona Halep, Naomi Osaka, Holger Rune und auch Tsitsipas.
Er reagierte schockiert auf die öffentliche Kritik an seinem Ex-Schützling. „Ich glaube, dass Goran die Ergebnisse peinlich sind und er sich von Stefanos distanzieren will und dem Spieler die ganze Schuld gibt“, sagte Mouratoglou in einem Instagram-Video. „Das ist das Gegenteil von meinem Verständnis für Coaching. Du darfst öffentlich über deinen Spieler sprechen, ihn aber nicht den Wölfen zum Fraß vorwerfen.“
Als diese Aussagen wiederum Ivanisevic erreichten, schlug der zurück. In einem Interview mit der ehemaligen Weltklasse-Spielerin Anna Chakvetadze kündigte er an: „Ich werde mit Patrick sprechen, wenn ich ihn sehe. Das macht man nicht. Wenn er ein Problem mit mir hat, soll er mich anrufen und mir sagen, was er von mir denkt.“
Die öffentliche Art der Kritik seines Trainerkollegen missfällt Ivanisevic, der als Coach von Novak Djokovic Erfolge gefeiert hat, deutlich. „Ich werde Patrick erklären, was ich denke, statt herumzulaufen und jedem zu sagen, was ich von ihm halte“, so der Kroate: „Ich sage jetzt besser nicht, was ich von ihm halte.“
Ivanisevic, der den Stein allerdings mit seiner öffentlichen Knallhart-Kritik an Tsitsipas selbst ins Rollen gebracht hat, forderte: „Coaches sollten einander unterstützen.“ Er habe noch nie ein Problem mit einem anderen Trainer gehabt.