Wimbledon-Watschn!Tennis-Legende geht auf eigenen Schützling los: „Dreimal besser vorbereitet als er“

Goran Ivanisevic sitzt bei einem Match von Stefanos Tsitsipas am Spielfeldrand.

Goran Ivanisevic ist unzufrieden mit der Arbeitseinstellung von Stefanos Tsitsipas.

Er soll Tennis-Star Stefanos Tsitsipas wieder in die Spur bringen. Doch nun nimmt Goran Ivanisevic seinen Schützling öffentlich auseinander.

Ganz harter Tobak vom eigenen Coach! Stefanos Tsitsipas muss sich heftige Kritik von seinem Trainer Goran Ivanisevic anhören.

Der frühere Wimbledonsieger hat ein vernichtendes Urteil über seinen eigenen Schützling und dessen Trainingsmoral gefällt. „Er will, aber er tut nichts. Immer nur ,Ich will, ich will‘, aber ich sehe keine Fortschritte“, schimpfte der Kroate beim serbischen Portal „Sportklub“.

Ivanisevic schimpft über Tsitsipas: „Ich war schockiert“

Der 53-Jährige trainiert den Griechen Tsitsipas seit gut einem Monat. „Ich war schockiert. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Spieler gesehen, der unvorbereiteter ist. Mit diesem Knie bin ich dreimal besser vorbereitet als er. Das ist wirklich schlimm“, sagte Ivanisevic, der lange Zeit den Serben Novak Djokovic zu Erfolgen geführt hatte.

Er selbst gewann den Wimbledontitel 2001 als ungesetzter Spieler. In den Jahren zuvor hatte der Aufschlagspezialist und Publikumsliebling dreimal das Finale des wichtigsten Rasenturniers verloren.

Tsitsipas war in Wimbledon bereits in der ersten Runde nach Aufgabe wegen Rückenbeschwerden ausgeschieden. Nach schwachen Resultaten ist der frühere Sieger der ATP Finals inzwischen nur noch Nummer 26 der Welt.

„Es ist einfach und gleichzeitig auch nicht“, sagte Ivanisevic. „Wenn er einige Dinge außerhalb des Tennis löst, hat er eine Chance und wird dorthin zurückkehren, wo er hingehört, denn er ist ein zu guter Spieler, um außerhalb der Top 10 zu sein.“ Zuletzt sorgte Tsitsipas' vermeintliche Trennung von Spitzenspielerin Paula Badosa aus Spanien für Schlagzeilen.

Tsitsipas selbst hatte nach seinem Aus in Wimbledon wegen körperlicher Beschwerden gar seine Tennis-Zukunft infrage gestellt.

Er sprach von „einem Krieg, um mich gesund zu fühlen“. Dabei gab er einen düsteren Einblick: „Das ist womöglich die schwierigste Situation, der ich jemals ausgesetzt war.“

Für die Zeit nach dem Wimbledon-Aus ließ Tsitsipas daher alles offen, warnte: „Als Person habe ich meine Grenzen. Es wird hart sein, aber wenn ich sehe, dass es genauso weitergeht, dann hat es keinen Sinn mehr, anzutreten.“ (are/dpa)