„Niemand versteht die Entscheidung!“Wimbledon-Star geht nach 70 Sekunden wieder vom Platz

Nach nur 70 Sekunden war bei diesem Wimbledon-Match am Freitag Schluss. Danach bat Top-Ten-Spieler Ben Shelton die Fans um Verzeihung.

Skuriller Auftritt in Wimbledon: Nach 70 Sekunden packte der US-Amerikaner Ben Shelton (22) am Freitag (4. Juli 2025) schon wieder seine Tennis-Tasche. Danach bat er die Fans um Entschuldigung für seine nur sehr kurze Show.

Was war passiert? Das Zweitrundenspiel des Amerikaners in Wimbledon war am Donnerstagabend um halb zehn wegen Dunkelheit abgebrochen worden – dabei fehlte dem Amerikaner bei eigenem Aufschlag nur noch ein Spiel zum Sieg gegen Rinky Hijikata (24) aus Australien.

Abbruch nach drei Matchbällen

Wütend schimpfte der 22-Jährige auf den Schiedsrichter und weitere Offizielle ein, bevor er seine Tennistasche packte und unter dem Jubel der Zuschauerinnen und Zuschauer vom Platz ging.

Am Freitagmittag wurde die Partie fortgesetzt: In handgestoppten 70 Sekunden schlug Shelton drei Asse und machte das 6:2, 7:5, 6:4 perfekt. „Es tut mir leid, dass ihr nicht wirklich viel Tennis gesehen habt“, sagte er lachend zu den Fans. „Wie lange war ich jetzt draußen, 55 Sekunden? Ich hatte gehofft, einige Grundschläge zu machen, aber jetzt muss ich auf den Trainingsplatz.“ Shelton trifft nun auf den Ungarn Marton Fucsovics (33).

Auch Boris Becker (57) hatte das Ende des ersten Teils des Matches vor dem Fernseher ungläubig verfolgt. „Niemand versteht die Entscheidung des Schiedsrichters!“, schrieb die Legende bei X.

Auf Platz 2 gibt es im Gegensatz zum Centre Court und Platz 1 kein Dach oder Flutlicht, so dass je nach Ermessen bei Dunkelheit abgebrochen wird. Auf den beiden größten Plätzen der traditionsreichen Anlage im Südwesten Londons gilt eine Sperrstunde ab 23.00 Uhr Ortszeit wegen des Lärmschutzes für Anwohnende.

Ben Shelton bedankt sich schelmisch grinsend bei den Fans.

Ben Shelton war am Freitag nach einer guten Minute mit dem Nachsitzen fertig.

Eine ähnliche Erfahrung wie Shelton musste tags zuvor auch der Spanier Alejandro Davidovich Fokina (26) machen. Er vergab am späten Mittwochabend gegen Botic van de Zandschulp (29) aus den Niederlanden sogar einen Matchball, bevor die Begegnung wegen Dunkelheit abgebrochen wurde und musste am Donnerstag (erfolgreich) nachsitzen.

Auch Shelton, der mit Fußball-Star Trinity Rodman (23) liiert ist (siehe oben im Video), hatte bereits Matchbälle – drei an der Zahl. Beim Stand von 5:3 im dritten Satz hätte der Weltranglistenzehnte die Partie bei Aufschlag seines Gegners schon beenden können.

Die ersten Debatten, wie lange noch gespielt werden kann, hatte es bei dem Match bereits deutlich früher gegeben. Shelton musste übrigens in der kompletten Partie keinmal seinen Aufschlag abgeben. (are/dpa)