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Nadal nur fit dank SpritzenDoping-Diskussion um Tennis-Gigant: Rad-Stars sind mehr als irritiert

Rafael Nadal posiert in Paris mit dem French-Open-Pokal.

Der Spanier Rafael Nadal zeigt die Trophäe der French Open am 6. Juni 2022.

Spritzen im Spitzensport, da denken viele gleich an Doping. Tennisprofi Rafael Nadal sprach nach seinem Sieg in Paris offen über den Einsatz von Injektionen. Jetzt wird diskutiert.

von Uwe Bödeker (ubo)

Er ging nach seinem 14. Triumph bei den French Open ganz offen mit seiner Fuß-Problematik um: „Ich habe ohne Gefühl im Fuß und mit einer Spritze in den Nerv gespielt. Der Fuß war dann wie taub“, berichtete Tennis-Profi Rafael Nadal (36) nach dem Finalsieg gegen Casper Ruud (23) aus Norwegen.

Vor jedem seiner sieben Spiele sei dem Spanier eine Spritze in den Fuß gesetzt worden. Nur mit betäubtem Nerv sei er spielfähig gewesen. Zudem nahm Nadal entzündungshemmende Mittel, um die Strapazen auszuhalten.

Rafael Nadal: Nach Sieg bei French Open Therapie in Barcelona

Am Dienstag (7. Juni 2022) folgte in Barcelona eine Radiofrequenztherapie. Die betroffenen Fußnerven würden mit dieser Behandlung betäubt und könnten den Schmerzreiz nicht mehr zum Gehirn weiterleiten, heißt es.

Der Spanier leidet unter dem seltenen Müller-Weiss-Syndrom, dabei kommt es zu Durchblutungsstörungen im Fuß, wonach Knochengewebe abstirbt. Starke Schmerzen sind oft die Folge.

Für viele Fans ist es eine Heldentat, für einige Radsportler ist es eine Art Doping. Die französischen Radprofis Guillaume Martin (28, Team Cofidis) und Thibaut Pinot (32, Team Groupama-FDJ) jedenfalls können den Einsatz von Spritzen gar nicht verstehen, sind mehr als irritiert.

Beim Radsport-Weltverband (UCI) gibt es nämlich seit einigen Jahren die „No Needle Policy“ (Keine-Nadel-Richtlinie). Spritzen dürfen demnach nur in äußersten medizinischen Notfällen eingesetzt werden.

Spritzen im Radsport verboten

Martin sagte im Interview mit „L’Equipe“, Injektionen wie bei Nadal „beeinflussen auch die Performance oder können dafür genutzt werden, um die Leistung zu verbessern.“ Im Radsport seien solche Methoden „verboten“. Und wenn ein Radprofi sich vor einem Rennen spritzen lassen würde, „würde ihn jeder als gedopt bezeichnen“, so Martin weiter.

Generell seit der Umgang mit Radsportlern oft anders als in anderen Sportarten, wo ähnliche Leistungsanforderungen herrschen. „Der Sieger, insbesondere bei der Tour de France, wird systematisch des Dopings bezichtigt, auch wenn nichts dahintersteckt“, prangert Martin an, der 2021 Achter bei der Tour de France wurde und 2020 das Bergtrikot bei der Spanienrundfahrt gewann.

Reporterin und Ex-Tennisspielerin Barbara Schett (46, Eurosport) hatte Nadal auch gefragt: „Wie viele Injektionen hast Du bekommen.“ Daraufhin lachte Nadal: „Es ist besser, wenn Du es nicht weißt.“

Dieser Umgang mit dem Thema Injektionen im Spitzensport ist für Radprofi Pinot (gewann Etappen beim Giro d'Italia und bei der Tour de France) fragwürdig. Er twitterte mit einem fragenden Smiley: „Die Helden von heute...“ Die Leistung von Nadal will er nicht schmälern, aber es sei inzwischen so, dass „zu viele Athleten diese Praktiken nutzen“.

Fit spritzen im Profi-Sport: In der Tat wird in vielen Sportarten wie Tennis oder Fußball offen über diese Praxis gesprochen. Im Radsport wäre dies undenkbar, weil gleich ein Doping-Vorwurf entstehen würde.