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Deutscher Schiri mittendrinPeinlich-Fehler in Wimbledon: „Du hast mir das Spiel gestohlen“

Anastassija Pawljutschenkowa macht ihrem Ärger Luft.

Anastassija Pawljutschenkowa wurde durch eine Panne in Wimbledon ein Punkt geklaut, der ihr einen Spielgewinn beschert hätte.

In Wimbledon ersetzt das Electronic Line Calling die Linienrichter und -richterinnen. Dafür sollte es aber eingeschaltet sein.

Was war denn da los??? Ein peinlicher Fehler in einem entscheidenden Moment bringt die Wimbledon-Verantwortlichen in Erklärungsnot. Eine betroffene Spielerin spricht – völlig berechtigt – davon, dass ihr ein ganzes Spiel „gestohlen“ wurde. 

Die Organisatoren des Rasen-Klassikers in Wimbledon haben sich für das zeitweise Versagen des Hawk-Eyes entschuldigt. Ein „menschlicher Fehler“ sei der Grund für die Pannen im Achtelfinalmatch zwischen der Britin Sonay Kartal und der Russin Anastassija Pawljutschenkowa gewesen.

Unfassbar: System war nicht eingeschaltet

Beim Stand von 4:4 im ersten Satz hatte das System gleich dreimal einen Schlag ins Aus nicht als solchen erkannt.

Kaum zu glauben: Ein Sprecher des All England Club erklärte am späten Sonntag, dass das erstmals eingesetzte Electronic Line Calling System auf einer Seite des Platzes „irrtümlicherweise für ein Spiel deaktiviert worden sei“. Dies sei ein menschlicher Fehler gewesen: „Wir haben uns bei den betroffenen Spielerinnen entschuldigt.“

Der deutsche Schiedsrichter Nico Helwerth habe von der Deaktivierung des Systems nicht gewusst. Der Fehler fiel erst bei einem etwas knapperen Ball auf, den sowohl Helwerth als auch Pawljutschenkowa im Aus gesehen hatten. Zuvor hatte Helwerth bereits zwei deutlichere Bälle selbst als Fehler ausgerufen, sich offenbar aber zunächst noch keine Gedanken um den fehlenden elektronischen Ausruf gemacht.

Die Folge war reichlich Ärger bei Pawljutschenkowa: Nach einem Schlag ihrer Gegnerin ins Aus hatte die Russin eigentlich das Spiel zum 5:4 gewonnen, doch der Aus-Ruf blieb aus. Helwerth unterbrach die Partie – der Punkt musste wiederholt werden. Pawljutschenkowa kassierte das Break zum 4:5, gewann das Match aber 7:6 (7:3), 6:4.

Pawljutschenkowa war zunächst sauer auf Helwerth. „Du hast mir das Spiel gestohlen“, sagte die Weltranglisten-50 auf dem Platz. Später fügte sie an: „Er hat mir nach dem Match gesagt, dass er den Ball im Aus gesehen hat. Ich dachte, dass er das dann auch sagt. Aber es war auch für ihn nicht einfach.“ Zuvor hatten sich auch andere Spielerinnen und Spieler über Ungenauigkeiten beschwert.

In Wimbledon kommen erstmals in der langen Turniergeschichte keine Linienrichter zum Einsatz. Durch das Electronic Line Calling System sollen im Tennis Diskussionen um Millimeter-Entscheidungen eigentlich vermieden werden.

„Wir vertrauen weiterhin voll und ganz auf die Genauigkeit der Technologie“, sagte der Sprecher am Sonntag und versprach Besserung: „Wir haben unsere Prozesse umfassend überprüft und die entsprechenden Änderungen vorgenommen.“

Viele Fans konnten den Fehler nicht fassen. „Man fragt sich, wie oft das schon auf kleineren Courts passiert ist, wo nicht so viele Menschen zuschauen“, sagte eine X-Userin. „Wie kann sowas bei einem der prestigeträchtigtsen Turniere passieren? Verrückt“, meinte eine andere Zuschauerin. (are/sid)