Fan-Tumulte in MelbourneDjokovic meldet sich nach Training: „Ich bin froh und dankbar“

Anhänger des serbischen Tennisspielers Novak Djokovic stehen um ein von der Polizei umringtes Fahrzeug, das das Büro eines Anwalts verlässt.

Fans von Novak Djokovic stehen am Montag (10. Januar 2022) in Melbourne um ein von der Polizei umringtes Fahrzeug, das das Büro des Djokovic-Anwalts verlässt.

Novak Djokovic kämpft vor Gericht um seine Teilnahme an den Australian Open. In Melbourne gingen am Montag viele seiner Fans auf die Straße, es kaum auch zu Tumulten mit der Polizei.

Der Fall Novak Djokovic geht längst über die bloße Teilnahme-Erlaubnis für die Australian Open hinaus. Am Montag (10. Januar 2022) schmetterte ein Gericht die geplante Abschiebung des Tennis-Superstars aus Australien ab, Fans des Serben feierten die Entscheidung auf den Straßen von Down Under wie den Sieg bei einem Grand Slam.

In Melbourne, wo kommenden Montag (17. Januar) die Australian Open beginnen, versammelten sich rund 300 Anhängerinnen und Anhänger des Weltranglistenersten, viele ausgestattet mit serbischen Fahnen und Trikots in den Landesfarben.

Polizei geht mit Pfefferspray gegen feiernde Menschenmenge vor

Nachdem die Menge zunächst friedlich feierte und die Freilassung von Djokovic forderte, wurde es später turbulent. Vor dem Gebäude der Anwälte des Tennis-Superstars wurde eine schwarze Limousine belagert, viele der Anwesenden glaubten offenbar, dass Djokovic selbst im Innenraum saß.

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Um die Tumulte aufzulösen, setzte die australische Polizei später auch Pfefferspray ein, versuchte die Menschenmenge wieder auseinander zu treiben.

Auf einem Video ist zu sehen, wie einer der Anhänger auf das Auto steigt und auf dem Dach herumspringt und sich feiern lässt. Ob Djokovic aber wirklich in dem Wagen saß, ist unklar.

Australien-Verbleib von Novak Djokovic weiter offen

Ebenso unklar ist weiterhin, ob Djokovic nun an den Australian Open teilnehmen darf oder nicht. Dass ihm wegen formeller Fehler der australischen Regierung vor Gericht recht gegeben wurde, heißt noch nicht, dass der Verbleib für das Tennis-Turnier in Australien gesichert ist.

Noch kann der australische Einwanderungsminister Alex Hawke sein persönliches Recht auf Aufhebung des Visums wahrnehmen. Zunächst machte er davon aber keinen Gebrauch. Die australische Zeitung „The Age“ berichtete, Hawke werde am Montag noch keine Entscheidung treffen. Er kann dies jedoch in den nächsten Tagen noch tun.

Kurz nach Mitternacht in Melbourne meldete sich Novak Djokovic dann selber zu Wort – nach dem Training in der Rod Laver Arena.

„Ich bin froh und dankbar, dass der Richter die Annullierung meines Visums aufgehoben hat“, schrieb Djokovic bei Twitter: „Trotz allem, was passiert ist, möchte ich bleiben und versuchen, an den Australian Open teilzunehmen. Darauf konzentriere ich mich weiterhin.“ (tsc/bc)