Es geht um UnterwäscheWimbledon lockert Kleiderordnung: Erleichterung bei Tennisspielerinnen

Tennisspielerinnen stehen in Wimbledon in Weiß auf dem Platzt, die Kleiderordnung wird nun gelockert.

Barbora Krejcikova (o. r.) und Katerina Siniakova (o. l., beide Tschechien) am Netz mit Chinas Shuai Zhang, l.) und der Belgierin Elise Mertens am 10. Juli 2022 in Wimbledon. Ab 2023 ist dunkel Unterwäsche erlaubt.

Ganz in Weiß: Dieses Motto war beim Tennisturnier in Wimbledon seit jeher Gesetz. Jetzt wird die Kleiderordnung gelockert. Sehr zur Freude der Spielerinnen.

Weiß war Gesetz! Daran konnte bisher in Wimbledon keiner rütteln. Als Tennis-Profi André Agassi (52) in seiner frühen Karriere in den 1980er und 1990er Jahren als bunter Tennis-Punk auflaufen wollte, legte er sich mit den Tennis-Bossen in England an.

Von 1988 an verzichtete der US-Amerikaner, der mit Steffi Graf verheiratet ist, drei Jahre lang auf die Teilnahme beim traditionsreichen Rasenturnier. Umstimmen konnte Agassi die Veranstalter nicht: Die strenge Kleiderordnung blieb bestehen. Und Agassi spielte mit seinen bunten Shirts und Jeanshosen auf den anderen Plätzen.

Tennis in Wimbledon: Bunte Unterwäsche ist ab 2023 erlaubt

Doch jetzt endlich reagieren die Wimbledon-Macher. Die Kleiderordnung wird ab 2023 gelockert. Das hat aber keine modischen Gründe – wie bei Agassi – es geht vielmehr um das Wohlbefinden der Spielerinnen.

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Ab dem kommenden Jahr dürfen die Damen auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon mit dunklen Unterhosen antreten.

Wie der All England Club am Donnerstag (17. November 2022) bekannt gab, wird die strenge Kleiderordnung, die ausschließlich weiße Outfits – auch unter der Tenniskleidung – zuließ, angepasst.

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Den Spielerinnen soll damit die Angst vor dem Spielen während der Periode genommen werden. „Wir sind bestrebt, die Spielerinnen zu unterstützen und auf ihr Feedback zu hören, wie sie ihr Bestes geben können“, sagte Wimbledon-Geschäftsführerin Sally Bolton.

Für die Zukunft bedeute die Anpassung, „dass Frauen und Mädchen, die bei den Championships antreten, die Möglichkeit haben, farbige Unterhosen zu tragen, wenn sie dies wünschen“.

Zuletzt hatten verschiedene Spielerinnen die „All-White“-Tradition des All England Club kritisiert – auch während des Turniers im Sommer. Die neue Regel soll „den Spielerinnen helfen, sich ganz auf ihre Leistung zu konzentrieren“, sagte Bolton.

Die Entscheidung folgt dem Beispiel einer Reihe von Frauenfußballmannschaften, darunter Manchester City, die nicht mehr in weißen Shorts spielen. (sid, ubo)