Paralympics-WirbelUkraine sauer über verbotene Friedens-Botschaft bei Abschlussfeier

Der Fahnenträger der Ukraine schwenkt bei der Abschlussfeier der Paralympics die Landesflagge

Die Ukraine versuchte bei der Abschlussfeier der Paralympics am Sonntag (13. März 2022) erfolglos, noch eine Friedens-Botschaft setzen.

Ärger um eine geplante Friedens-Botschaft der Ukraine bei der Abschlussfeier der Paralympics. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) untersagte die Idee der Delegation kurzfristig.

Die Paralympics in China hätten am Sonntag (13. März 2022) noch einmal mit einer symbolträchtigen Geste zu Ende gehen könnte, doch im Paragrafen-Wahn wurde der Ukraine diese Gelegenheit in letzter Minute verwehrt.

Wie die Pressesprecherin der paralympischen Delegation des Landes bei Facebook berichtete, habe das Internationale Paralympische Komitee (IPC) bei der Abschlussfeier der Winterspiele FFP2-Masken mit dem simplen Schriftzug „Peace“, verboten, die die Athletinnen und Athletinnen der Ukraine eigentlich hatten tragen wollen.

Ukraine setzt sich über Masken-Verbot bei Paralympics-Abschluss hinweg

„Wir trugen diese Masken, auf denen nur ein Wort steht – Frieden! Aber plötzlich kam eine Schar von Menschen und ‚bat‘ uns, sie abzunehmen“, schrieb Tala Harach in ihrem Facebook-Post: „Keine politischen Äußerungen, hat man uns hier gesagt! Frieden ist Politik, wie sich herausgestellt hat, Freunde…“

Fahnenträger Vitali Lukjanenko (43) zog nach dem kurzfristigen Verbot mit einer neutralen weißen Maske durch die das Olympiastadion. Innerhalb der Delegation, die Lukjanenkos Auftritt von den Tribünen aus verfolgte, habe man sich während der Feierlichkeiten über das Verbot hinweggesetzt und dennoch die Friedens-Masken getragen, verriet Harach: „Leider nicht so lange wie geplant, aber es hat funktioniert.“

Die Paralympics waren schon im Vorfeld unglücklich mit dem von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine umgegangen. Das IPC hatte zunächst noch den Start von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland unter neutraler Flagge erlaubt und erst auf massiven Druck, auch aus dem Feld der Teilnehmerinnen und Teilnehmer heraus, die Kehrtwende vollzogen. Einen Tag vor Beginn der Spiele wurde schließlich doch noch das Startverbot ausgesprochen.

Paralympics: Masken-Verbot wirft schlechtes Licht auf Organisatoren

Dass die Masken mit dem Friedens-Schriftzug in den blau-gelben Landesfarben dennoch bei der Abschlussfeier verboten wurden, sorgte in der Ukraine für Unverständnis. „Leider werden sie wohl erst verstehen, dass Frieden eine lebenswichtige Notwendigkeit ist, wenn Bomben auf ihre Häuser fallen, wenn ihre Kinder sterben“, lautete Harachs bittere Schlussfolgerung.

Das IPC wiederum wurde bei der Abschlussfeier selbst in seinen Bemühungen um Frieden eingeschränkt. Im chinesischen Staatsfernsehen wurden in der Rede von Präsident Andrew Parsons (45) mehrere Stellen, in denen es um die Themen Krieg und Frieden ging, irreführend übersetzt. Für Zuschauerinnen und Zuschauer im Ausrichter-Land blieb dadurch verborgen, wovon der Brasilianer eigentlich gesprochen hatte. (bc)