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Gold-Held sprach schon mit BachLöst diese Olympia-Idee alle Probleme des IOC?

Jens Lehmann (li.) und Olympiasieger Robert Bartko auf der Ehrenrunde beim Bahnradfahren in Sydney.

Jens Lehmann (l.) und Olympiasieger Robert Bartko (beide Deutschland) jubeln auf der Ehrenrunde mit der Deutschlandfahne bei den Olympischen Spielen in Sydney am 17. September 2000. Lehmann gewann Silber in der Einerverfolgung.

Die olympische Bewegung rutscht immer tiefer in die Krise. Vor allem das IOC wird bei der Vergabe von Sommer- und Winterspielen heftigst kritisiert. Jetzt gibt es einen interessanten Vorschlag.

von Uwe Bödeker (ubo)

Die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 wurden begleitet von Kritik und Ablehnung. Die Themen Menschenrechte, Umweltschutz und Nachhaltigkeit wurden bei der Vergabe einfach außen vor gelassen. In den kommenden Jahren wird sogar über eine Austragung in Katar nachgedacht.

Fakt ist: Das IOC und die olympische Bewegung rutschen immer tiefer in die Krise. Bei einer Mehrheit der Sportfans ist klar, dass es nur noch um Profit und Wachstum geht. Das passt aber so gar nicht mehr in den Zeitgeist. Die Sommerspiele 2024 finden zwar in Paris statt, darauf folgen Winterspiele in Italien und Sommerspiele in Los Angeles (2028), doch es wird perspektivisch immer schwieriger, das größte Sportfest der Welt in demokratischen Ländern auszurichten.

Doch jetzt, am 30. April 2022, schiebt ein deutscher Olympia-Sieger noch mal die Debatte an, um endlich ein Umdenken beim IOC einzuleiten. Kann dieser Gedanke viele Probleme lösen und Olympia in Zukunft wieder beliebter machen?

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Olympische Spiele künftig immer an einem Ort?

Der zweimalige Bahnrad-Olympiasieger Jens Lehmann (54) schlägt vor, Olympische Spiele immer am selben Standort auszutragen. Lehmann will sich dabei wieder auf den Ursprung und den Grundgedanken der olympischen Bewegung fokussieren: Die Jugend der Welt trifft sich alle vier Jahre zum sportlichen Wettkampf. Das müsse nicht immer an einem anderen Ort sein, so Lehmann in der „Freien Presse“.

„Es steht bei Olympischen Spielen für die Teilnehmer bestimmt nicht das touristische Moment im Zentrum, sondern das Zusammentreffen von Athleten über alle Sportarten hinweg. Der Ort dafür ist eher zweitrangig, vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit“, sagte das Mitglied im Sportausschuss des Bundestages.

Lehmann, geboren in Stolberg im Harz, gewann Olympia-Gold in den Jahren 1992 (Barcelona) und 2000 (Sydney) jeweils in der Mannschaftsverfolgung.

Lehmann hat seine Gedanken auch schon gegenüber IOC-Präsident Thomas Bach (68) erläutert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neue Infrastrukturen nur für die kurze Dauer der Spiele werden überflüssig, sämtliche Sportstätten und andere Einrichtungen könnten alle vier Jahre wieder benutzt werden. In Rio beispielsweise verrotten viele Sportstätten seit den Sommerspielen 2016.

Hier finden in Zukunft die Olympischen Spiele statt

  • 2024: Olympische Sommerspiele in Paris/Frankreich vom 26. Juli bis zum 11. August
  • 2026: Olympische Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo/Italien vom 6. Februar bis zum 22. Februar
  • 2028: Olympische Sommerspiele in Los Angeles/USA vom 21. Juli bis zum 6. August
  • 2030: Olympische Winterspiele vom 8. Februar bis zum 24. Februar. Vergabe noch offen; mögliche Bewerber: Sapporo/Japan, USA, Argentinien, Spanien und Georgien
  • 2032: Olympische Sommerspiele in Brisbane/Australien vom 23. Juli bis zum 8. August

Fände alles an einem Ort statt, würde es solche Verschwendung nicht mehr geben. „Der ständige Neubau wäre nicht mehr nötig, so könnten Ressourcen und Umwelt geschont werden. Im Gegenteil könnten diese Sportstätten im Laufe der Zeit ihre eigene Aura bekommen, sozusagen heilige und verehrte Stätten werden, mit einem ganz speziellen, für Sportler vielleicht sogar ehrfurchteinflößenden Charakter“, glaubt Lehmann.

Vor 2040 rechnet Lehmann allerdings nicht mit einer Umsetzung der Ideen. Lehmann hofft aber: „Vielleicht erlebe ich es noch, dass die Spiele im Sommer wie im Winter immer am selben Ort ausgetragen werden, ich finde diesen Ansatz mit Blick in die olympische Zukunft jedenfalls spannend.“