Einen Tag nach Olympia-EndeMassive Kritik: Winterspiele 2022 schon jetzt unter Beschuss

Feuerwerk über dem Olympiastadion in Tokio bei der Olympia-Abschlussfeier.

Die Olympischen Spiele wurden am 8. August mit einem Feuerwerk und der Abschlussfeier im Olympiastadion in Tokio beendet,

180 Tage nach dem Abschluss der Olympischen Spiele in Tokio wird in Peking bereits die Eröffnungsfeier der Winterspiele 2022 steigen. An Olympia in China regt sich allerdings auch schon massive Kritik.

Tokio/Peking. So nah lagen die Olympischen Sommer- und Winterspiele lange nicht mehr beieinander. Gerade einmal 180 Tage nach der Abschlussfeier in Tokio steigt in Peking am 4. Februar auch schon die Eröffnung für Olympia 2022.

Während der Fokus bei Gastgeber Japan ganz auf die Bewältigung der Corona-Lage gesetzt worden war, steht China unter anderem wegen der Lage rund um die Menschenrechte im Land unter Beobachtung. Und wie in Katar, wo ein knappes Jahr später die Fußball-WM ausgetragen wird, gibt es dort noch diverse Probleme.

Dagmar Freitag kritisiert IOC für Umgang mit Olympia-Gastgeber China

Dagmar Freitag (68), Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, kritisierte die Austragung am Montag (9. August) scharf. Die SPD-Politikerin erklärte: „Grundsätzlich ist festzuhalten, dass sich die Menschenrechtslage in China kontinuierlich verschlechtert.“ Dabei spielte sie unter anderem auf die Situation der rund eine Million Uiguren im Land an.

Auf Unterstützung des IOC mit dem deutschen Präsidenten Thomas Bach (67) müsse, so Freitag, allerdings niemand hoffen: „Das IOC wird vermutlich dennoch versuchen, auch im Hinblick auf die Winterspiele im kommenden Jahr die bekannten Nebelkerzen zu zünden und die Spiele erneut als friedliches, völkerverbindendes Fest preisen.“

Dagmar Freitag übt auch Kritik an IOC-Präsident Thomas Bach

Mit ihrer Kritik ging Freitag auch Bach direkt an, dem immer wieder vorgeworfen wird, zum Wohle einer positiven Außendarstellung keine klare Position bei kritischen Themen zu beziehen.

Ihre Prognose: „Ich gehe davon aus, dass alle, die von IOC-Präsident Bach klare Worte in Bezug auf die gesellschaftspolitische Situation in China erwarten, einmal mehr enttäuscht werden.“

Die Winterspiele in Peking finden nur 14 Jahre nach den Sommerspielen in der chinesischen Hauptstadt statt. Schon damals hatten sich Hoffnungen, die Lage im Land könne sich unter dem Brennglas der Weltöffentlichkeit bei und nach Olympia ändern, nicht erfüllt. (bc)