Cincinnati – Ein (in Corona-Zeiten) ganz normales Baseball-Spiel. Die Cincinnati Reds spielen in der Major League Baseball (MLB) gegen die Kansas City Royals (Endstand: 6:5 n.V.).

Das Spiel wird bei Fox Sports Ohio von Thom Brennaman (56) übertragen. Soweit, wo gewöhnlich. Nach einer Werbepause passierte es dann.

Thom Brennaman: „Eine der Welthauptstädte für Schwuchteln“

Brennaman dachte wohl, dass sein Mikrofon noch ausgeschaltet sei und die Zuschauer hörten ihn sagen: „Eine der Welthauptstädte für Schwuchteln“ (Englisch: „One of the fag capitals of the world“). Welche Stadt er damit meinte, ist unklar. Aber auch unwichtig. Viel wichtiger ist, dass Brennaman im Fernsehen Schwule beleidigt hat.

Nach einer Pause von ungefähr vier Sekunden begrüßt er die Zuschauer ganz normal aus der Werbung zurück. Da wir in Zeiten des Internets leben, kursierten kurze Zeit später auch schon Ausschnitte seiner Beleidigung in den sozialen Netzwerken.

Thom Brennaman: „Es tut mir sehr, sehr leid“

Deshalb entschuldigte sich Brennaman noch während des Spiels: „Ich habe eben eine Bemerkung gemacht als das Mikrofon schon an war, für die ich mich zutiefst schäme. Wenn ich da draußen jemanden verletzt habe, kann ich Ihnen nicht sagen, wie sehr ich das aus tiefstem Herzen sage, es tut mir sehr, sehr leid.“

Das Geschehen auf dem Feld lief natürlich die ganze Zeit weiter. Und weil Brennaman Sport-Reporter durch und durch ist, musste er während seiner Entschuldigung natürlich zwischendurch den Homerun von Cincinnati ansagen.

Thom Brennaman: „Das ist nicht das, was ich bin und nie war“

Dann fuhr er fort: „Ich weiß nicht, ob ich dieses Headset je wieder aufsetzen werde“, und entschuldigte sich noch bei seinen Bossen von Fox und Cincinnati und den Mitarbeitern.

„Das ist nicht das, was ich bin und nie war. Ich denke, dass ich einige Leute kenne, die das bestätigen können. Es tut mir sehr, sehr leid, und ich bitte Sie um Verzeihung.“

Thom Brennaman kommentiert auch in der NFL

Noch während der Partie wurde Brennaman von einem Kollegen ersetzt. Die Reds äußerten sich nach der Partie ebenfalls zu dem Vorfall: „Wir sind sehr enttäuscht von Thom Brennamans Aussagen während der Übertragung. Die von ihm getätigten Äußerungen sind abscheulich, inakzeptabel und repräsentieren in keinster Weise die Werte von FOX Sports.“

Kansas City Chiefs wollen trotz Corona vor tausenden Fans spielen

Brennaman ist ein durchaus beliebter Kommentator in den USA. Der Sohn von „Hall of Fame“-Kommentator Marty Brennaman kommentiert seit 33 Jahren Spiele der MLB. Seit 1994 ist er auch bei Spielen der National Football League (NFL) tätig. (tsc)