Mallorca-Schock für WüstRennräder und Werkzeug für 50.000 Euro geklaut

MarcelWüst

Marcel Wüst, hier bei einer Trainingsausfahrt im Juli 2020 im Norden von Köln, wurden auf Mallorca wertvolle Rennräder gestohlen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln/Mallorca – Die komplette Rad-Saison ist für Ex-Profi Marcel Wüst (53) ein Drama. Nach dem Ausbruch von Corona musste er wochenlang auf Mallorca in häuslicher Quarantäne verbringen.

In seiner Radsport-Finca „Casa Ciclista“ konnte er keinen Touristen empfangen – die komplette Saison war der gebürtige Kölner ohne Einnahmen. Und auch im Herbst ist nicht viel mit Tourismus auf der Balearen-Insel. Die Corona-Zahlen waren zuletzt wieder gestiegen, ganz Spanien wurde zum Risikogebiet. Nachdem Wüst den Sommer in Köln verbracht hatte, reiste er nun nach Mallorca, um in seiner Finca nach dem Rechten zu sehen und wenigstens ein paar Gäste zu bewirten.

Als er ankam, war er schockiert!

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Diebe hatten in seine Finca eingebrochen und acht hochwertige Rennräder geklaut, wobei jedes einzelne einen Neuwert von gut 6500 Euro hatte.

Wüst war entsetzt: „Als wären Covid19 und eine verkackte Saison nicht genug...“

Einbruch Wüst

Die Diebe hatten bei der Finca von Marcel Wüst die Tür aufgebrochen.

Im Gespräch mit uns zählt er auf, was ihn besonders schmerzt: „Die Diebe haben neben den Rädern auch Ersatzteile wie Laufräder und Carbonteile geklaut sowie hochwertiges Werkzeug, was ich für die Finca benötige. Alles ist weg. Die Tür wurde aufgestemmt, wahrscheinlich mit Schlagbohrer oder Hammer und Meißel. Neben dem Schaden finanzieller Art hängen auch Erinnerungen an den Rädern. Es war auch mein allererstes Rad dabei, was ich nach meiner aktiven Karriere hatte. Bei dem Verlust werde ich schon sentimental.“

Jetzt will Wüst Fotos der Rennräder in der Radsport-Community verbreiten, vielleicht entdeckt ja jemand die Räder auf Mallorca und die Diebe können so gefasst werden.

Einbruch bei Marcel Wüst auf Mallorca: Schaden 50.000 Euro

Den finanziellen Schaden schätzt Wüst auf rund 50.000 Euro. Aber er wird wohl nur den Wiederbeschaffungswert von der Versicherung erhalten. „Es ist einfach total ärgerlich. Der nostalgische Wert eines Fahrrads ist ja nicht zu beziffern. Dazu dann das unangenehme Gefühl eines Einbruchs. Da kommen halt Leute zu dir und brechen alles auf. Das hinterlässt einen fiesen Geschmack.“

Wüst meldete den Einbruch bei der örtlichen Polizei und muss nun mit seiner Versicherung sprechen, wie der Schaden halbwegs reguliert werden kann.

Marcel Wüst nach Einbruch auf Mallorca: Stecke den Arsch ins Wasser

Am Sonntag, 6. September, kommen ein paar wenige Gäste in seine Radsport-Finca. Wüst ist ein wenig frustriert: „Es sind leider nur wenige Gäste wegen der Reisewarnung. 2020 ist ein bescheidenes Jahr in allen Belangen. Ich muss mal schauen, wie das jetzt weitergeht. Die Corona-Zahlen auf Mallorca gehen zwar rapide zurück. Aber trotzdem werde ich ab 1. Oktober die Casa wohl zumachen müssen über den Winter, wenn die Reisewarnung für Spanien nicht aufgehoben wird. Alles nicht so erfreulich. Und wenn dann irgendwelche Leute, denen es vielleicht auch nicht so gut geht, kommen und sich einfach etwas nehmen, was ihnen nicht gehört, dann ist das driss. Aber so ist es, wir kämpfen weiter. Kopf in den Sand stecken ist nicht. Ich bin zwar am Strand, aber da stecke ich eher den Arsch ins Wasser.“