Derby in Hamburg: FC-Boss feiert großen Erfolg

Derby in HamburgFC-Boss feiert großen Erfolg – kölsche Galopper wollen heute nachlegen

Galopp: Mr Hollywood mit Lukas Delozier auf der Rennbahn in Köln-Weidenpesch. — Copyright: IMAGO/Galoppfoto
Mr Hollywood mit Jockey Lukas Delozier am 11. Juni 2023 in Köln-Weidenpesch. Am 2. Juli 2023 wollen die beiden das Derby in Hamburg-Horn gewinnen.

Am Wochenende steigt das 154. Deutsche Derby auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn. Zahlreiche Pferde werden in Köln trainiert.

02.07.2023, 09:53

von Uwe Bödeker (ubo)

Nicht nur Eckhard Sauren (Vizepräsident des 1. FC Köln und Rennvereinspräsident in Köln-Weidenpesch) schaute gespannt auf das anstehende Galopp-Wochenende in Hamburg-Horn. „Das wird ganz großes Kino“, sagt Sauren gegenüber EXPRESS.de.

Und Sauren feierte am Samstag (1. Juli 2023) gleich einen dicken Erfolg mit seinem Pferd Assistent! Der vier Jahre alte Hengst hat Hamburg, die beiden Derbysieger der letzten beiden Jahre, abgehängt und mit Jockey Thore Hammer-Hansen den Hansa-Preis (2400 Meter, dotiert mit 70.000 Euro) gewonnen.

Galopp-Derby: Kölner Pferde mit Siegchancen

Sisfahan (Jockey Lukas Delozier), der Derbysieger 2021, belegte gleichauf im toten Rennen mit dem lange führenden Northern Ruler (Eduardo Pedroza) den zweiten Platz. Sammarco, Derbysieger des Jahres 2022, wurde ein Jahr nach seinem Derby-Triumph nur Vierter. „Das war wieder der alte Assistent“, jubelte Siegtrainer Henk Grewe (Köln). Am Sonntag (2. Juli) wollen nun die kölschen Galopper im Derby nachziehen ...

Erstmals wird das Derby die Fans um den gesamten Globus in seinen Bann ziehen, denn ein sogenannter World-Pool feiert Premiere. Hier werden Wetten aus der ganzen Welt auf das deutsche Derby abgeschlossen. Deshalb ist die Startzeit schon früh um 14.10 Uhr. Es fließen Gelder aus Hongkong, Südafrika oder Amerika – spannend zu sehen, was es für Umsätze geben wird.

Aus rheinischer Sicht stellt sich die Frage, ob erneut ein Kölner Pferd den Sieg nach Hause bringt. Fast das halbe Starterfeld kommt aus Köln. Mr Hollywood ist hinter Straight (Gestüt Karlshof) der Top-Favorit, er wird in Köln bei Henk Grewe trainiert.

Hinzu kommen Nachtgeist (Trainer Waldemar Hickst), Winning Spirit und Napolitano (Peter Schiergen), Aspirant (Markus Klug, Gestüt Röttgen) und See Paris, ebenfalls trainiert von Grewe.

Sie verzockten Millionen

Diese Fußball-Profis haben ihr Geld verprasst

George Best (Nordirland) sitzt am Pool und nimmt einen Schluck aus einer Bierflasche. — Copyright: imago/Sven Simon
George Best ist nicht der einzige Fußballer, der mit seinem Geld wenig sparsam umging, wie unsere Bildergalerie zeigt. (Foto: 15. Juni 1977, Aufnahmedatum geschätzt)

George Best und weitere Spieler von Manchester United feiern in einem Ermüdungsbecken die Meisterschaft 1965. — Copyright: IMAGO/TopFoto
**George Best:** Sein Zitat ist legendär. „Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst“, sagte die nordirische Fußball-Legende einmal. 1982 wurde er für bankrott erklärt. Seine Alkoholsucht beendete nicht nur die Karriere des überragenden Fußballers frühzeitig, weil Best betrunken zum Training erschien, sondern auch sein Leben. Im Alter von 59 Jahren starb Best an multiplem Organversagen. (Foto: 15. Juni 1977, Best und seine Teamkollegen von Manchester United feiern die Meisterschaft)

Ansgar Brinkmann im Trikot der Eintracht Frankfurt, er dirigiert seiner Mitspieler — Copyright: imago/WEREK
**Ansgar Brinkmann:** Der „weiße Brasilianer“ galt schon während seiner Karriere als Enfant Terrible. Nach der Laufbahn kam der tiefe Fall. Noch während seiner Karriere wollte er in Bielefelder Immobilien anlegen. Er habe einem Finanzberater vertraut, „der mir sympathisch war“. Das sollte sich rächen. „Wenn dann die Welt über einem zusammenbricht, finanzieller Art, dann hat man schon trübe Gedanken“, sagte Brinkmann einst über die schwere Zeit. (Foto: 22.08.1998)

Uli Borowka mit dem DFB-Pokal nach dem 4:3 n.E. im Pokal-Finale seiner Bremer gegen den 1.FC Köln am 22 06 1991 in Berlin — Copyright: imago images/Laci Perenyi
**Uli Borowka:** Den 388-maligen Bundesliga-Spieler plagten über viele Jahre Alkohol- und Spielsucht. Tausende von Euros verzockte der Ex-Gladbacher so. Mittlerweile hat er seine Sucht überwunden und ein Buch geschrieben. (Foto: 22.06.1991)

Wayne Rooney im Trikot der englischen Nationalmannschaft — Copyright: Getty Images
**Wayne Rooney**: Der englische Superstar hatte zu Beginn seiner Karriere Probleme mit Spielsucht. „Ich war ein junger Kerl und bin plötzlich an zu viel Geld gekommen“, sagte der Rekordtorschütze der englischen Auswahl. Umgerechnet 800.000 Euro hat er bei Pferde- und Hunderennen verzockt. In den folgenden Jahren verdiente Rooney immerhin mehr, als er verspielen konnte.

Stefan Schnoor im Trikot des Hamburger Sportverein am Ball — Copyright: imago sportfotodienst
**Stefan Schnoor:** Der ehemalige HSV- und Wolfsburg-Profi musste sich 2017 vor Gericht verantworten. Es ging um Verbindlichkeiten in Höhe von über 300.000 Euro. Schnoor, der zu Hochzeiten 700.000 Euro im Jahr verdiente, konnte die Schulden nicht begleichen und musste Insolvenz anmelden. Zustande kamen diese durch jahrelange Misswirtschaft.

Eidur Gudjohnsen dribbelt mit dem Ball am Fuß im Trikot des FC Barcelona — Copyright: imago/Miguelez Sports Foto
**Eidur Gudjohnsen**: Der Ex-Star von Chelsea und Barcelona litt während seiner Zeit an der Stamford Bridge an Spielsucht. Während einer Verletzungspause soll der Isländer in nur fünf Monaten über 400.000 Pfund verzockt haben. (Foto: 22. August 2006)

Liverpools deutscher Mittelfeldspieler Dietmar Hamann bejubelt sein Tor zur 3:0-Führung gegen Leverkusen in der Champions League. — Copyright: picture alliance/dpa
**Dietmar Hamann**: Der heutige Sky-Experte packte in seinem 2012 erschienenen Buch „The Didi Man: My Love Affair with Liverpool“ über seine Spielsucht aus. Der Ex-Nationalspieler soll während einer Lebenskrise an nur einem einzigen Tag auf einen Schlag 288.400 Pfund (rund 346.000 Euro) mit Wetten auf Cricket-Spiele verzockt haben. Schon am nächsten Morgen zeigte sich der über sich selbst entsetzte Hamann geläutert. (Foto: 22. Februar 2005)

Eike Immel streckt sich, um einen Ball zu halten — Copyright: GettyImages-56110587
**Eike Immel:** Der frühere Nationalkeeper hatte zu oft in seiner Karriere auf die falschen Freunde vertraut. Immel entwickelte einen Hang zur Spielsucht, investierte sein früh in der Karriere verdientes Geld in Fehlspekulationen und windige Investments und gab sehr viel Geld für luxuriöse Autos und teure Bekanntschaften aus.

Kyle Lafferty schaut beim EM-Spiel gegen Deutschland im Jahr 2016 dem Ball hinterher. — Copyright: imago/ZUMA Press
**Kyle Lafferty:** Der ehemalige Nationalstürmer Nordirlands hat seine Spielsucht bei zahlreichen Gelegenheiten zugegeben und Langeweile als Hauptgrund für Online-Glücksspiele nach dem Training und den Spielen angegeben. Die Wetten auf Fußballspiele brachten dem nordirischen Nationalspieler einmal eine FA-Anklage und eine Geldstrafe in Höhe von 23.000 Pfund ein. (Foto: 21. Juni 2016)

Andros Townsend im Trikot des FC Everton auf dem Rasen des Goodison Park — Copyright: IMAGO/Shutterstock
**Andros Townsend**: Der ehemalige englische Nationalspieler (13 Einsätze) hat seine erfolgreichsten Karriere-Zeiten bereits hinter sich. Die beinhalteten aber auch problematische Momente. Während seiner Leihe nach Birmingham im Jahr 2012 hat Townsend in nur einer Nacht 46.000 Pfund verspielt. Im Juni 2013 wurde er vom englischen Verband wegen Verstoß gegen die Glücksspielregeln für vier Monate gesperrt. (Foto: 13. März 2022)

Christian Vieri im Trikot der italienischen Nationalmannschaft — Copyright: imago/PanoramiC
**Christian Vieri:** Die italienische Fußballlegende ging bankrott und verlor 16 Millionen Euro. Zwielichtige Immobiliengeschäfte, sowie überbordendes Pokerspiel wurden dem Italiener zum Verhängnis. (Foto: 03.06.2002)

Nico Patschinski im Trikot von Union Berlin — Copyright: Copyright: imago/Contrast
**Nico Patschinski:** Der frühere Torjäger, genannt „Patsche“, macht seinem alle Ehre. Durch schlechten Umgang mit Geld geriet der Ex-Paulianer noch während seiner Karriere in schwere Geldnot. Nach seiner Karriere arbeitete er gar als Bestatter, Busfahrer und Kurier. Das zuvor auf dem Fußballplatz verdiente Geld ist längst weg. (Foto: 10.11.2007)

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Vorne wird es wohl zu einem Dreikampf kommen: Die Hengste Straight, Mr Hollywood und Fantastic Moon haben die drei wichtigsten Vorprüfungen vor dem Derby gewonnen. Dotiert ist das Rennen über 2400 Meter mit 650.000 Euro, wovon alleine 390.000 Euro an den Sieger gehen.

Straight besiegte Mitte Juni in Köln beim wichtigsten Derby-Test, dem 188. Union-Rennen (Gr. II, 2.200 Meter), Mr Hollywood. Jetzt kommt es zur Revanche in Hamburg-Horn. Seit 1869 wird das Derby dort mit wenigen Unterbrechungen ausgetragen.

Der Kölner Star-Trainer Peter Schiergen hat übrigens schon fünf Derbysieger trainiert, zuletzt im 2022 Sammarco. Im Sattel saß damals Bauyrzhan Murzabayev, der in diesem Jahr auch Napolitano reitet. Er könnte die erste Titelverteidigung für einen Jockey seit fast 70 Jahren feiern – zuletzt gelang dies Hein Bollow, der 1953 und 1954 jubeln durfte.

Hier an unserer Umfrage teilnehmen:

Als Trainer gewann zuletzt Markus Klug zweimal hintereinander: 2017 mit Windstoß und 2018 mit Weltstar. In diesem Jahr schickt Klug Aspirant auf die Strecke. Die Form in dieser Saison hat er noch nicht gefunden, was aber Mut macht: Jockey Andrasch Starke reitet das Pferd. Er konnte das Derby bereits acht Mal gewinnen.

Sibylle Vogt reitet Winning Spirit und könnte als erste Jockette das Derby gewinnen.