+++ EILMELDUNG +++ Feuer an Karfreitag ausgebrochen Polizei und Feuerwehr mit Großaufgebot bei Brand in Köln

+++ EILMELDUNG +++ Feuer an Karfreitag ausgebrochen Polizei und Feuerwehr mit Großaufgebot bei Brand in Köln

Comeback mit 54 bei Darts-WMNach Zusammenbruch & Krise: Kann „Barney“ es wieder allen zeigen?

Darts-Profi Raymond van Barneveld wird von Fans abgeklatscht.

Raymond van Barneveld wird am 13. November 2021 bei einem Turnier in Wolverhampton gefeiert.

Wenn er zum legendären Rocky-Song „Eye oft he Tiger“ in den Ally Pally marschiert, tobt der Saal: Raymond van Barneveld ist im Darts-Sport eine lebende Legende.

Geht das gut? Schon viele Sportler haben es in ihrem Ruhestand nicht ausgehalten und ein Comeback gewagt. Die Liste reicht von Boxern wie Henry Maske (57) bis zu Formel-1-Legende Michael Schumacher (52), zuletzt liebäugelte Wladimir Klitschko (45) mit einer Rückkehr in den Boxring.

Jetzt feiert auch Darts-Legende Raymond van Barneveld (54) sein Comeback auf der großen Bühne. Am Montag (20. Dezember 2021, 22 Uhr, Sport 1) spielt „Barney“ gegen den krassen Außenseiter Philippiner Lourence Ilagan. Schon in der zweiten Runde der Darts-WM würde Rob Cross (England) warten, ein Kracher-Duell.

Der Niederländer van Barneveld wurde fünfmal Weltmeister – im Publikum sorgt seine „Barney Army“ immer für lautstarke Unterstützung.

Alles zum Thema Darts-WM

1998, 1999, 2003, 2005 (jeweils bei der BDO) und 2007 (bei der PDC) war der Niederländer van Barneveld schon Darts-Weltmeister. Danach folgten weitere starke WM-Turniere, aber auch viele Enttäuschungen. Vor allem die Jahre 2019 und 2020 mit Niederlagen gegen Darius Labanauskas (Litauen) und Darin Young (USA) verliefen extrem bitter. 2020 beendete er seine Karriere, seit März 2021 ist er wieder aktiv und will nun bei der WM wieder für Furore sorgen.

Raymond van Barneveld will es allen nochmal zeigen bei der Darts-WM

Im Frühjahr 2021 gewann der Niederländer van Barneveld sein erstes Ranking-Turnier seit acht Jahren, doch es gab auch einen schlimmen Zwischenfall. „Barney“ brach bei einem Turnier in Milton Keynes zusammen, musste medizinisch betreut werden. „Mir wurde schwarz vor Augen“, sagte er damals. Ein Herzinfarkt wurde ausgeschlossen. Dann erklärte van Barneveld: „Ich habe Diabetes, also ist das das Erste, woran man denkt. Mein Zuckergehalt war leicht erhöht, aber nicht viel. Vermutlich gab es auch andere Dinge. Ich hatte in letzter Zeit viel Stress zu Hause wegen der Gesundheit meines Vaters.“ Der Vater hatte einen Hirnschlag.

Jetzt greift der ehemalige Postbote wieder bei der Darts-WM an. Seine Ziele sind weiterhin sehr ambitioniert. „Ich träume davon, die WM zu gewinnen, hoffentlich geht dieser Traum in Erfüllung“, sagte er dem Fachportal „Checkout - der Darts-Podcast“. Er habe die Qualität, um die besten Spieler der Welt zu schlagen. Wenn er das Viertelfinale, beziehungsweise Halbfinale erreiche, habe er eine gute WM gespielt. Bei seiner letzten WM schied er bereits in der ersten Runde aus. So erging es ihm häufiger in den vergangenen Jahren.

Sein ewiger Widersacher Taylor hingegen gehörte bis zu seinem Karriereende zu den besten Spielern der Welt. Davon ist van Barneveld derzeit ein gutes Stück entfernt. „Viel Glück für Barney, er muss sich noch etwas beweisen“, sagte Taylor.

Kann van Barneveld nochmal großes Kino zeigen? Er selbst setzt sich sehr unter Druck: „Wenn du zwei Jahre in Serie in der ersten Runde verlierst, dann bist du ein Amateur. Dann gehörst du nicht mehr in dieses Spiel. Das werde ich mir selbst bis zum Ende meines Lebens sagen“, sagte er etwa nach seiner letzten Darts-WM vor rund zwei Jahren.

Darts-Experte Elmar Paulke ist mit Blick auf das WM-Comeback des Routiniers skeptisch: „Das ist nicht leicht zu greifen: Er ist froh, wieder auf der TV-Bühne zu sein. So richtig on fire ist er nicht. Er kann es natürlich zu jedem Zeitpunkt hervorragend. Er weiß selbst nicht genau, ob er funktionieren wird.“ Paulke würde bei seinem Duell Rob Cross in der Favoritenrolle sehen. „Der ist gerade zu stark. Barney wird das von Spiel zu Spiel angehen. Er ist gewarnt von seinem letzten Auftritt. Er weiß, wie schnell das gehen kann.“ Van Barneveld hofft in diesem Jahr darauf, dass es noch einmal weit gehen kann. (ubo, dpa)