Formel 1 in ZandvoortVerstappen mit Pole-Hattrick, Hülkenberg mit Selbstmörder-Spruch

Max Verstappen im Red Bull auf der Strecke in Zandvoort

Max Verstappen auf der Strecke in Zandvoort am 26. August 2023.

Max Verstappen hat sich bei seinem Heim-GP die Pole gesichert. Dabei war der Niederländer zwischenzeitlich alles andere als zufrieden.

von Oliver Reuter (reu)

Erst Autobahn-Raser, dann Funk-Motzki, und am Ende doch ganz vorne. Max Verstappen (25) raste unbeeindruckt von seinen Eskapaden und der nassen Strecke im Qualifying zum Niederlande-GP (27. August 2023, 15 Uhr, Sky) auf Startplatz eins.

Hinter dem WM-Spitzenreiter starten Lando Norris (23, McLaren) und George Russell (25, Mercedes).

Verstappen motzt Renningenieur an

Vorhang auf für das Oranje-Festival an der Nordseeküste. Nachdem Verstappen zunächst mit einem Raser-Video auf einer französischen Autobahn für Wirbel gesorgt und im Training Nico Hülkenberg (36) wegen einer angeblichen Behinderung beschimpft hatte, motzte er im Qualifying wieder mal mit Renningenieur Gianpiero Lambiase (42): „Was zum Teufel ist mit dem Auto los? Ich habe keinen Grip und rutsche hier durch die Gegend.“

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Dann lief sein Red Bull-Honda RB19 aber wieder wie am Schnürchen und Verstappen sicherte sich die dritte Pole in Zandvoort in Folge und die achte der Saison. Am Sonntag will er mit dem neunten Sieg in Serie den Rekord von Red-Bull-Vorgänger Sebastian Vettel (36) aus der Saison 2013 einstellen.

„Es war ein tolles Qualifying“, strahlte Verstappen. „Auf der letzten Runde gab es mit den Slicks nur eine trockene Linie. Ich musste etwas riskieren, aber es hat geklappt.“ Verstappens Helfer Sergio Perez (33) landete hinter Alexander Albon (27), Fernando Alonso (42) und Carlos Sainz (28) nur auf Rang sieben.

Es dürfte die letzte Saison des Mexikaners im Red Bull sein. Sein designierter Ersatz, Alpha-Tauri-Routinier Daniel Ricciardo (34), brach sich allerdings bei einem Trainingsunfall die Mittelhand und wird im Rennen durch Liam Lawson (21) ersetzt.

Für zwei Abbrüche sorgten Logan Sargeant (22, Williams) und Charles Leclerc (25, Ferrari), der ihre Autos in die TecPro-Barriere setzten und auf den Plätzen zehn und neun strandeten. Kein gutes Argument für eine Weiterbeschäftigung von Sargeant, auf dessen Cockpit Mick Schumacher (24) spekuliert. Da schon ausgeschieden war Mercedes-Superstar Lewis Hamilton (38), der nur von Rang 13 startet.

Auch Hülkenberg scheiterte in seinem ersten Qualifying in Zandvoort überhaupt am Einzug in die Top Ten und startet auf Platz 15. Sein dänischer Haas-Teamkollege Kevin Magnussen (30) wurde 18..

„Platz 15 fühlt sich nicht gut an“, haderte Hülkenberg. „Das Auto fühlt sich auf dieser Strecke hier nicht wohl mit der Kurvenneigung. Wir verlieren Grip und können den Speed nicht halten.“ Auf die Frage, warum er bei abtrocknender Strecke nicht auf Slick-Reifen rausgefahren sei, sagte der „Hülk“: „Weil ich kein Selbstmörder bin.“