Mercedes gegen Red BullHamilton schmäht Verstappen-Rekord, der stichelt zurück

Lewis Hamilton (l.) und Max Verstappen geben sich auf dem Podest die Hand.

Lewis Hamilton und Max Verstappen geben sich am 12. Dezember 2021 auf dem Podest die Hand. Aktuell hat der Niederländer in der Rivalität klar die Nase vorn.

Zehn Siege in Serie – das hat in der Formel 1 noch niemand geschafft. Lewis Hamilton zeigt sich von Max Verstappens Erfolg aber ziemlich unbeeindruckt.

von Oliver Reuter (reu)

In die Jubel-Arie um Rekordmann Max Verstappen (25) mischten sich nach dessen zehnten Sieg in Serie in Monza auch kritische Töne aus dem Mercedes-Lager. Rekordweltmeister Lewis Hamilton (38) schmäht Verstappens Rekord, indem er dessen Teamkollegen im Vergleich zu seinen eigenen die Qualität abspricht. Nur deshalb sei die Siegesserie möglich.

„Meiner Meinung nach waren alle meine Teamkollegen stärker als die Teamkollegen von Max“, sagte der Brite. Er zählte die ebenfalls zu WM-Ehren gefahrenen Ex-Mercedes-Fahrer Jenson Button (43), Fernando Alonso (42) und Nico Rosberg (38) auf. Hamiltons Vergleich: „Ich hatte schon so viele, diese Jungs waren alle sehr, sehr stark, sehr konstant. Und Max ist gegen niemanden gefahren, der so ist wie sie.“

Verstappen-Rekord „für Wikipedia“

Da muss man dem Briten recht geben. Verstappens Teamkollegen Carlos Sainz (28), Daniel Ricciardo (34), Pierre Gasly (27), Alexander Albon (27) und Sergio Perez (33) sind zwar fast alles Siegfahrer, aber eben keine Champions. Das bestätigt sogar Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko (80), der über den von „Mad Max“ gebrochenen Perez sagt: „Der Checo bekommt die drei Zehntel, die jeder Fahrer von Verstappen bekommt.“

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Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff (51) betont die im Vergleich viel stärkere Rivalität zwischen Hamilton und Rosberg: „Unsere Situation war ein bisschen anders, weil wir zwei Jungs hatten, die innerhalb des Teams gegeneinander kämpften.“ Von daher sei Verstappens Rekordserie für ihn nicht relevant: „Ich weiß nicht, ob er sich für den Rekord interessiert, für mich ist keine dieser Zahlen wichtig. Das ist für Wikipedia. Das liest sowieso niemand.“

Das will Verstappen nicht auf sich sitzen lassen. Der „fliegende Holländer“ sagt über seinen Rekord: „Wir genießen das natürlich. Vor der Saison hätte ich nicht gedacht, dass das möglich ist. Solche Saisons gibt es nicht immer.“ Und er stichelt: „Es fällt Mercedes offenbar sehr schwer, dass sie verlieren. Das ist das Problem, das du hast, wenn du so lang gewonnen hast.“

Doch Mercedes hat Hoffnung, Verstappens Rekordserie schon im nächsten Rennen in Singapur (17. September) zu brechen. Wolff: „Die Streckencharakteristik geht ein bisschen mehr in unsere Richtung, diese Chance müssen wir bestmöglich nutzen.“

Das befürchtet sogar Verstappen: „Das wird nicht das stärkste Wochenende für uns.“ Doch Sportchef Dr. Marko träumt weiter von der perfekten Saison mit Siegen in allen Rennen: „Wenn wir Singapur noch gewinnen, dann kann man wirklich optimistisch auf den Rest der Saison schauen.“