Sein Frust-Rammer gegen George Russell entsetzt die Formel-1-Welt. Nico Rosberg fordert harte Konsequenzen für Max Verstappen.
„Das war furchtbar“Für Frust-Rammstoß gegen Russell: Rosberg fordert Verstappen-Sperre
In der Hitze von Barcelona brannten bei Max Verstappen (27) die Sicherungen durch. Sein Frust-Rammstoß gegen seinen ungeliebten Mercedes-Rivalen George Russell (26), für den er mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt wurde und auf Rang zehn zurückfiel, sorgte bei Fahrerkollegen, Experten und Fans für Empörung.
Ex-Weltmeister Nico Rosberg (39) forderte auf Sky gar eine Sperre für „Mad Max“: „Er ist einfach mit Absicht in Russell gecrasht. Das war furchtbar. Dafür muss er die schwarze Flagge sehen.“
Verstappen drohte Russell
Das war passiert: Verstappen war bei der Jagd auf das führende McLaren-Duo Oscar Piastri (24) und Lando Norris (25) erst auf der Start-Ziel-Geraden von Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (27) zur Seite gedrängt worden und dann beim Überholmanöver gegen Russell von der Strecke geraten. Weil ihm sein Renningenieur Gianpiero Lambiase (44) dann unnötigerweise anordnete, dem Briten den Platz zurückzugeben, kochte „Mad Max“ und rammte Russell aus dem Weg. Den so ergaunerten fünften Platz und satte neun Punkte auf WM-Spitzenreiter Piastri verlor er allerdings durch die Zehn-Sekunden-Strafe.
Bei dem Rammstoß fühlten sich viele Beobachter an das letztlich vergebliche Manöver von Michael Schumacher (56) im WM-Finale 1997 in Jerez gegen Jacques Villeneuve (54) erinnert. Dafür annullierte der Weltverband FIA sämtliche WM-Punkte des Ferrari-Stars und erkannte ihm den Vizetitel ab. Schumis oft gnadenlose Fahrweise musste damals auch sein Bruder Ralf (49) am eigenen Leib erfahren. Jetzt sagt er über Verstappen: „Das hat er als viermaliger Weltmeister nicht nötig. Dass der Frust mitfährt, ist klar, aber das sollte nicht sein.“
Doch bei „Mad Max“ hat es offensichtlich Methode. Neben Norris war auch Russell schon oft Leidtragender. Im Vorjahr enthüllte der Brite nach ihrem Scharmützel im Katar-GP eine Verstappen-Drohung: „Er sagte, er würde absichtlich in mich hineinfahren und mich kopfüber in die Wand drücken.“ Mit dieser Ankündigung im Hinterkopf wirkt der Rammstoß noch bedrohlicher.
Fand auch Russell: „Es fühlte sich ziemlich absichtlich an. Das habe ich schon so oft in Simracing und in iRacing (ein Videospiel, d.Red.) gesehen. Noch nie in einem Formel-1-Rennen. Das war mal was Neues. Richtig schade für die ganzen Kinder, die zu uns aufschauen und Formel-1-Fahrer werden wollen. Max ist einer der besten Fahrer der Welt, aber solche Manöver sind sowas von unnötig und werden ihm nicht gerecht.“
Und sie sind gefährlich. „Wir setzen unser Leben aufs Spiel. Zum Glück sind die Autos heutzutage so sicher, wie sie sind. Aber das sollte man nicht als selbstverständlich hinnehmen“, sagte Russell und forderte indirekt eine Sperre: „Natürlich müssen die Stewards einschätzen, ob es Absicht war, aber wenn sie so denken, müssten sie einen harten Präzedenzfall schaffen.“
Darauf angesprochen, lachte Verstappen nur und sagte höhnisch: „Das nächste Mal bringe ich Taschentücher mit.“ Doch das Lachen könnte ihm bald vergehen, denn neben der Zehn-Sekunde-Strafe bekam er von den Rennkommissaren noch drei Strafpunkte und hat in der Sünderkartei nun elf. Kommt bei den beiden kommenden Rennen in Montréal und Spielberg noch einer hinzu, wird er tatsächlich für einen Grand Prix gesperrt.
Vielleicht auch deshalb bemüht sich Verstappen nun um Schadensbegrenzung. „Unsere Reifenwahl zum Rennende und einige Aktionen nach dem Safety Car haben meine Frustration verstärkt, das hat zu einem Manöver geführt, welches nicht richtig war und nicht hätte passieren sollen“, schrieb er auf Instagram. „Ich gebe da draußen immer alles für das Team, und die Emotionen können hochkochen.“ Das passiert ihm leider zu oft.