Max Verstappen trotzt der Überlegenheit des McLaren-Boliden und gewinnt in Imola. Gleich in Runde eins war der Niederländer zur Stelle.
Spätes Chaos in ImolaVerstappen entzaubert McLaren-Duo – Piastri in Runde eins überrumpelt

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Max Verstappen bejubelt seinen Sieg in Imola – der Formel-1-Weltmeister ließ dem McLaren-Duo keine Chance.
Im Sonnenschein von Imola feierten die begeisterten Tifosi Max Verstappen für eine weltmeisterliche Vorstellung, und der Niederländer kostete diesen besonderen Sieg im Lande Ferraris in vollen Zügen aus.
„Ich bin unglaublich stolz, es war eine sehr wichtige Woche für uns“, sagte Verstappen, nachdem er die favorisierten McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris geschlagen und sich im Rennen um die Formel-1-Krone eindrucksvoll zurückgemeldet hatte.
Formel 1 in Imola: Max Verstappen siegt und entzaubert McLaren-Duo
„Brillantes Wochenende, das war fantastisch von uns“, sagte Verstappen nach der Zieldurchfahrt im 400. Rennen seines Red-Bull-Teams - und nach seinem vierten Sieg beim Großen Preis der Emilia-Romagna in Serie: „Das war ein sehr starker Samstag und ein sehr starker Sonntag. Hochverdient!“
Es war nicht nur ein goldenes Jubiläum, sondern vor allem ein Sieg gegen alle Zweifler, die Verstappen im Duell mit McLaren bereits abgeschrieben hatten. Der Triumph wurde dem Niederländer keineswegs geschenkt, er entriss WM-Spitzenreiter Piastri beim Start die Führung und ließ sich selbst von einer späten Safety-Car-Phase nicht aufhalten.
„Wir waren nicht schnell genug und konnten einfach nicht mithalten“, gab Norris zu. Der Engländer konnte sich über seinen zweiten Platz kaum freuen, noch schlechter war die Stimmung bei Piastri, der nur Dritter wurde: „Ich bin enttäuscht, wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen.“
Es bleibt dabei, dass einzig der Niederländer Verstappen in seinem Red Bull die überlegenen McLaren herausfordern und mitunter auch schlagen kann. In der WM liegt er nun nur noch 22 Punkte hinter Piastri und neun hinter Norris.
Für Ferrari verlief das Rennen nach dem desaströsen Qualifying versöhnlich. Rekordweltmeister Lewis Hamilton (England) wurde Vierter, Charles Leclerc (Monaco) fuhr im zweiten Ferrari auf Platz sechs. Der im nahen Bologna geborene Mercedes-Pilot Kimi Antonelli fuhr lange ein gutes Rennen, schied aber wegen eines technischen Defekts aus. Davon profitierte Nico Hülkenberg (Emmerich), auch wenn er im Sauber als Zwölfter die Punkteränge erneut verpasste.
Verstappen legte den Grundstein für seinen zweiten Saisonsieg mit einem sensationellen Start. Zwar schien es auf den ersten Metern so, als würde der Niederländer seinen zweiten Platz an den Engländer George Russell (Mercedes) verlieren, doch eingangs der ersten Kurve bremste Verstappen später als die gesamte Konkurrenz und nutzte den Schwung, um außen an Piastri vorbeizukommen.
Der Australier war augenscheinlich überrumpelt - und musste abreißen lasen. Schnell gelang es Verstappen, ein Polster von etwa zwei Sekunden herauszufahren und Piastri nicht ins DRS-Fenster kommen zu lassen. Dahinter hielt Russell die Verfolger auf. Erst in der elften Runde fand Norris einen Weg vorbei, da betrug sein Rückstand auf die Spitze aber bereits knapp zehn Sekunden.
McLaren versuchte dann, mit einem frühen Boxenstopp von Piastri Druck auf Verstappen aufzubauen. Der Plan ging jedoch nicht auf: Piastri fand sich im Verkehr wieder und wurde in zahlreiche Duelle verstrickt, bei denen er viel Zeit verlor. Zudem konnte Verstappen an der Spitze das Tempo trotz des Reifenverschleißes hochhalten und brach nicht ein.
Verstappen hatte auf einen glücklichen Rennverlauf gehofft - und wurde erhört. Weil der Haas des Franzosen Esteban Ocon ausrollte, rief die Rennleitung das Virtuelle Safety Car aus. Verstappen nutzte dies, um in die Box zu kommen - und verlor so keine Zeit auf die Konkurrenz. Für Piastri dagegen war es ein Desaster, sein Rückstand betrug plötzlich 32 Sekunden, und er war im „bereinigten“ Zustand nach den Boxenstopps nur noch Vierter.
Dann sorgte das Aus von Antonelli für eine Safety-Car-Phase und damit nochmal für Spannung. Es dauerte jedoch eine Weile, bis das Feld wieder auf die Reise geschickt wurde. Erst zum Ende der 53. von 63 Runden kam das Safety Car wieder in die Box, und das Rennen wurde erneut freigegeben. (sid)