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Formel-1-DreikampfVerstappen entthront – McLaren jubelt über neuen Weltmeister

Lando Norris fährt über die Ziellinie, sein Team jubelt ihm zu.

Unter dem Jubel seines Teams ist Lando Norris zum WM-Titel gefahren.

Aktualisiert

Der neue Formel-1-Weltmeister gekürt! Die Entscheidung fiel am Sonntag im WM-Finale in Abu Dhabi.

Max Verstappen (28) hat das Wunder von Abu Dhabi knapp verpasst. Der Weltmeister gewann zwar das WM-Finale vor Oscar Piastri (24) im McLaren, doch Teamkollege Lando Norris (26) rettete mit Platz drei seine knappe Führung ins Ziel und krönte sich erstmals zum Weltmeister.

Damit beendete der Brite Verstappens Serie von vier Titeln in Folge. Im Ziel flossen bei Norris Tränen, seine Eltern Adam und Cisca gehörten zu den ersten Gratulanten.

Lando Norris von Gefühlen überwältigt

Verstappen also nicht lachender Dritter trotz seiner gigantischen Aufholjagd von 104 Punkten Rückstand im August. „Chucky“ sorgte nicht für das von McLaren-Boss Zak Brown befürchtete Horror-Szenario. Stattdessen besiegte „Chuck“ Norris seine inneren und äußeren Zweifel erfolgreich. Der Brite hatte ja offenbart, dass er nach der vernichtenden Niederlage gegen Verstappen im Vorjahr Psycho-Hilfe in Anspruch nehmen musste.

„Ich dachte, ich würde nicht weinen, aber ich musste. Es war eine lange Reise mit McLaren mit guten und schlechten Zeiten. Ein großes Dankeschön auch an meine Eltern. Sie sind diejenigen, die mich mein ganzes Leben unterstützt haben. Ihr habt einen Kindheitstraum wahr gemacht. Ich liebe dich, Mama, ich liebe dich, Papa“, sagte Norris, dachte aber auch an seine unterlegenen Rivalen: „Gratulation auch an Max und Oscar. Es war eine Freude gegen sie zu fahren, es war eine Ehre. Ich habe viel von ihnen gelernt.“

Verstappen gratulierte fair und sagte: „Ich bin nicht enttäuscht.“ Darf er auch nicht. Im lange unterlegenen Red Bull holte er die meisten Siege und Pole-Positions (je acht) und verpasste seinen fünften Titel in Folge nur um zwei Pünktchen.

Norris fuhr für McLaren den ersten Fahrertitel seit 2008 (Lewis Hamilton) ein. Das Drama von 2007 wiederholte sich also nicht, als Kimi Räikkönen den Streithähnen Hamilton und Fernando Alonso den Titel noch weggeschnappt hatte. Auch Teamchef Andrea Stella konnte aufatmen, der 2010 in Abu Dhabi als Ferrari-Ingenieur Alonsos Titel-Verlust an Sebastian Vettel miterleben musste.

Der Start verlief ohne den befürchteten Knall. Verstappen verteidigte hart gegen Norris, Piastri konnte nicht in die sich kurz auftuende Lücke schlüpfen. Doch am Ende der 1. Runde überholte er seinen Teamkollegen außen und zog direkt weg. Nix mit Stallorder! Norris geriet in die Fänge von Charles Leclerc im überraschend schnellen Ferrari, doch noch konnte er den für den Titel nötigen dritten Rang halten. Brown hatte es geahnt: „Der Platztausch hat mich nicht überrascht. Die Situation ist nicht gerade komfortabel, aber noch ist alles in Ordnung.“

In der 17. Runde fuhr Norris zum Boxenstopp und fiel auf Rang neun hinter Kimi Antonelli zurück. Wie zuletzt in Katar, als der Mercedes-Jungstar ihm durch einen Fahrfehler unfreiwillig Platz machte. Diesmal ging es für Norris locker vorbei wie auch gegen Carlos Sainz und Liam Lawson. Anders bei Verstappen-Helfer Yuki Tsunoda, der ihn auf der langen Gerade nach links in den Dreck drückte. Das bestrafte die Rennleitung mit einer Fünf-Sekunden-Strafe, Norris ging trotz Überholens abseits der Strecke dagegen straffrei aus. „Davon habe ich gar nichts mitbekommen“, gestand der Weltmeister später.

Weiter hinten sorgte der zum vierten Mal im ersten Quali-Drittel gescheiterte Hamilton für ein paar Glanzlichter und sicherte sich durch Manöver gegen Gabriel Bortoleto (Sauber) und Oliver Bearman (Haas) immerhin Platz acht. Nico Hülkenberg kam in seinem 250. Grand Prix und letzten Rennen des Sauber-Teamss nicht über Rang zwölf hinaus. Im neuen Jahr startet er dann für das neue Audi-Werksteam.