Hamilton abgekochtHülkenberg-Märchen in Silverstone: Erstes Podium im 239. Rennen!

Nico Hülkenberg ballt die Faust.

Nico Hülkenberg fuhr in seinem 239. Formel-1-Rennen erstmals aufs Podium.

238 Rennen musste er drauf warten, im 239. Versuch war es dann endlich so weit: Nico Hülkenberg steht auf dem Podium! Beim Heimsieg von McLaren-Pilot Lando Norris fuhr der Deutsche sensationell auf Platz drei.

von Oliver Reuter  (reu)

Es ist geschafft! Nico Hülkenberg (37) hat seinen Podiums-Fluch endlich gebrochen. In seinem 239. Formel-1-Rennen raste der Emmericher im Regen-Chaos vom 19. Startplatz auf Rang drei.

Noch nie zuvor hatte es der „Hülk“ zuvor aufs Podium geschafft, war dreimal als Vierter knapp am Treppchen vorbeigerauscht. „Unglaublich Mann, genieße es“, gratulierte ihm Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley. Zurecht wurde er von den F1-Fans zum Fahrer des Rennens gewählt.

Formel 1: Hülkenberg feiert erstes Podium

Was war das für eine wilde Wasserschlacht! Der englische Landregen bescherte uns mal wieder ein spektakuläres Rennen. Nach wilden Duellen, Ausrutschern und Crashs triumphierte Lokalmatador Lando Norris (25) vor McLaren-Kollege Oscar Piastri (24), der wegen einer Zehn-Sekunden-Strafe den Sieg verlor.

Dadurch feierte Norris nicht nur seinen ersten Heimsieg in Silverstone, sondern auch seinen zweiten Sieg in Folge nach Spielberg und verkürzte seinen Rückstand auf Piastri auf acht Punkte.

Der Start auf Intermediate-Reifen verlief noch glimpflich. Aber bei stärker werdendem Regen ging’s los. Die Jungspunde Liam Lawson (Racing Bulls), Gabriel Bortoleto (Sauber) und Franco Colapinto (Williams) schieden aus. Jungbulle Isaak Hadjar rauschte in der Gischt Mercedes-Jungspund Kimi Antonelli ins Heck und selbst in die TecPro-Barriere. Der Italiener konnte weiter fahren, musste sein beschädigtes Auto aber später abstellen.

Beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase verlangsamte der führende Piastri so stark, dass Max Verstappen an ihm vorbeischoss und sich anschließend die Reifen so stark abkühlte, dass er sich beim Beschleunigen drehte und auf Rang zehn zurückfiel. Piastri erhielt eine Zehn-Sekunden-Strafe, die ihn hinter McLaren-Kollege Norris zurückwarf. Verstappen biss sich bei aber zunächst an Carlos Sainz (Williams) die Zähne aus.

Lewis Hamilton rutschte von der Bahn und musste zunächst Ex-Mercedes-Kollege George Russell ziehen lassen. Dann bezwang er ganz stark Pierre Gasly (Alpine) für Rang fünf. Weiter hinten drehte der überforderte Verstappen-Helfer Yuki Tsunoda Oliver Bearman (Haas).

Das Regen-Roulette spülte den nur auf Rang 19 gestarteten Hülkenberg auf Rang vier. Der Emmericher jagte lange Lance Stroll (Aston Martin). In der 35. Minute war es soweit und der „Hülk“ zog vorbei. Würde er endlich seinen Podiums-Fluch brechen? Er verteidigte Rang drei rundenlang gegen Hamilton. Der Brite fuhr entnervt an die Box und holte sich wie zuvor schon Russell Slicks, sogar die weichen. So taten es ihm Verstappen, Hülkenberg, Charles Leclerc im zweiten Ferrari und Piastri gleich.

Die beiden Haas-Piloten Oliver Bearman und Esteban Ocon schafften das Kunststück, zu kollidieren und eine Parallel-Pirouette auf den Asphalt zu zaubern. In der 45. Minute kam auch der führende Norris an die Box und holte sich Medium-Reifen. Verstappen beschwerte sich derweil mal wieder per Funk: „Das Auto ist unfahrbar, Kumpel.“ Und Piastri rauschte von der Strecke und wäre fast abgeflogen.