Ein Wechsel von Max Verstappen zu Mercedes wird immer wahrscheinlicher. Ein Teamchef der Konkurrenz spricht schon sehr konkret über dieses Szenario.
Formel-1-Hammer wird konkretTeamchef plaudert es aus: Mercedes schnappt sich Verstappen
Große Geschichten wurden schon in Silverstone geschrieben. Die Strecke auf einem ehemaligen Flugfeld in der Grafschaft Northamptonshire war vor 75 Jahren die Geburtsstätte der Formel 1. Und vor dem Jubiläumsrennen beim Großen Preis von Großbritannien (Sonntag, 16 Uhr, Sky) wird die aktuell größte Geschichte greifbar: Max Verstappen (27) wechselt zu Mercedes.
Diese Traumehe hatte EXPRESS.de nach dem Desaster des Weltmeisters in Red Bulls Heimrennen in Spielberg bereits prognostiziert. Wir waren nicht die einzigen. Der Erste, der sich auf das nächste, vermeintliche Dream-Team der Formel 1 nach Ferrari mit Lewis Hamilton (40) festlegte, war Zak Brown (53). Der McLaren-Teamchef sagte schon im März über Verstappen: „Ich denke, er wird am Ende des Jahres gehen. Höchstwahrscheinlich zu Mercedes.“
McLaren-Boss über Verstappen-Wechsel: „Beängstigend“
Damals noch als heiße Spekulation behandelt und von seinem Silberpfeil-Pendant Toto Wolff (53) als Unruhestiftung gerügt, wird Verstappens Wechsel von Red Bull nach zehn Jahren und vier WM-Titeln zum deutschen Premium-Team immer wahrscheinlicher.
„Max Verstappen in einem Mercedes – das ist eine ziemlich ernstzunehmende Konkurrenz“, sagte Brown nun in Silverstone und schob hinterher: „Das wäre ein bisschen beängstigend.“
Sogar für sein aktuelles Überflieger-Team, das mit dem WM-Spitzenreiter Oscar Piastri (24, 216 Punkte) und Verfolger Lando Norris (25, 201) die WM unter sich ausmachen wird, da Verstappen nach dem Spielberg-Nuller schon 61 Punkte zurückliegt. Pikanterweise durch den frühen Rammstoß von Mercedes-Jungspund Kimi Antonelli (18), der sich zwar gleich zweimal bei Verstappen entschuldigte, seinem Arbeitgeber aber auch einen doppelten Gefallen tat.
Erstens optimierte er die Titelchancen des Kundenteams McLaren-Mercedes. Zweitens könnte er mit dem Verstappen-Nuller dessen Ausstiegsklausel im bis 2028 laufenden Red-Bull-Vertrag aktiviert haben. Die besagt: Wenn Verstappen Ende Juli nicht unter den besten Drei der Gesamtwertung liegt, ist er weg.
Mercedes-Speerspitze George Russell (27) ist dem „fliegenden Holländer“ bis auf neun Punkte auf den Pelz gerückt und auf den High-Speed-Strecken in Silverstone und Spa eine ernsthafte Bedrohung. Kurios daran: Verstappen und Russell sind sich seit mehreren Vorkommnissen in den Vorjahren und nicht zuletzt dem Rammstoß von „Mad Max“ in Barcelona spinnefeind und könnten doch 2026 das neue Mercedes-Duo bilden.
Denn Wolff wird seinen Jungstar Antonelli kaum Verstappen zum Fraß vorwerfen, um dessen prognostizierte Karriere nicht zu gefährden. Der Italiener könnte im anderen Kundenteam Williams weiter reifen, um später in den Silberpfeil zurückzukehren. Für einen dann von Verstappen entnervten Russell oder für den Holländer, der nach möglichen weiteren Titel seine Karriere auf die neuerdings ebenfalls geliebte Langstrecke umleiten möchte.
„Um den richtigen Plan für die längere Zukunft zu haben, muss man verstehen, was andere Leute machen“, sagte Wolff vielsagend in Spielberg in Richtung Verstappen, über den er auch sagte: „Einen viermaligen Weltmeister muss man immer auf der Rechnung haben.“
Und den Österreicher schreckt auch das Zoff-Potenzial beim Duo Russell-Verstappen nicht. Er erinnerte an den „Krieg der Sterne“ zwischen Hamilton und Nico Rosberg (40) in den Jahren 2014 bis 2016: „Ich kann mir jede Paarung vorstellen. Ich hatte Rosberg und Hamilton, die um die Weltmeisterschaft kämpften, also ist alles andere danach einfach.“
In den drei Jahren holten die Silbernen dank des Motor-Vorteils nach der verpflichtenden Hybrid-Einführung Fahrer- und Konstrukteurstitel trotz aller Animositäten. Die nächste Regelreform steht 2026 an, und der Mercedes-Motor soll dem von Red-Bull-Ford überlegen sein. Viel zu überlegen gibt es da für Verstappen nicht.