Eindrückliche Bilder nach dem Platzsturm: Anders als bei den üblichen Szenen musste diesmal nicht nur der Rasen dran glauben.
Tausende Sitze rausgerissenZweitliga-Stadion nach Platzsturm komplett zerfleddert
von Béla Csányi (bc)
Die heiße Phase einer jeden Saison war in den vergangenen Jahren nicht nur die Zeit der Entscheidungen, sondern immer öfter auch die Zeit der Platzstürme.
Egal ob nach geglücktem Klassenerhalt, Aufstieg oder Sprung ins europäische Geschäft: In vielen Stadien im europäischen Fußball fluteten im Erfolgsfall Tausende Fans den Rasen, zuletzt etwa in Deutschland bei den Bundesliga-Aufsteigern Hamburger SV und 1. FC Köln (siehe Video oben).
WM-Stadion wird komplett neu errichtet
Ein rein deutsches Phänomen sind die Platzstürme allerdings nicht, wie jetzt Bilder aus Spanien zeigen. Dort wurde das altehrwürdige Estadio La Romareda von Real Saragossa buchstäblich in Schutt und Asche gelegt.
Am Sonntag (25. Mai 2025) ging im WM-Stadion von 1982 das letzte Heimspiel der zweiten spanischen Liga über die Bühne, die Gastgeber feierten mit einem 1:0-Sieg gegen Deportivo La Coruna den Klassenerhalt. Anschließend gab es kein Halten mehr.
Der ramponierte Rasen war dabei Teil der üblichen Schadenmuster, auffällig allerdings der Blick auf die eigentlich ja verwaisten Tribünen.
Tausende fehlende Sitze ließen sich in den Stunden danach erkennen, teilweise waren mit den Schalen sogar große Brocken des mürben Betons herausgebrochen worden. Nicht gerade ein gutes Zeichen für den Zustand des maroden Stadions. In einem Instagram-Video ist das Ergebnis zu erkennen:
Die „Leichenfledderei“ war so allerdings schon erwartet worden, schließlich wird das Romareda-Stadion in den kommenden anderthalb Jahren zu einer modernen Arena umgebaut, sodass kaum ein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Das fertige Ergebnis darf dann auch bei der WM 2030 (in Spanien, Portugal und Marokko) bestaunt werden, bei der Saragossa als ein Turnierstandort bestätigt wurde.
Eine erste Tribüne war bereits im Laufe der Saison abgerissen worden, nach und nach soll der Rest folgen. Dass sich viele Fans eine Sitzschale als Andenken mitnehmen würden, lag da auf der Hand. Spielen wird Saragossa vorübergehend in einem modularen Stadion ähnlich der Kurzzeit-Arena, in der Fortuna Düsseldorf 2011 ein Ausweichquartier gefunden hatte.
Damals fand im heimischen Stadion der Eurovision Song Contest statt, der vorige Auf- und der anschließende Abbau erstreckten sich über Wochen. Drei Heimspiele lang wurde daher die eigens aufgebaute Gerüst-Konstruktion für 20.000 Fans genutzt, dann folgte die Demontage.