„Wir sind es leid“Sie wünschten ihm einst den Tod: Sevilla-Ultras äußern sich zum Ramos-Wechsel

Sergio Ramos von PSG jubelt nach dem Führungstreffer seiner Mannschaft.

Sergio Ramos stand zuletzt bei Paris Saint-Germain unter Vertrag. Nun kehrt der Verteidiger umstrittener Weise zum FC Sevilla zurück. (Foto: 8. Februar 2023)

Der Wechsel von Sergio Ramos zu seinem Jugendverein FC Sevilla schlägt erwartbar hohe Wellen. Nun beziehen die Ultras des Vereins Stellung.

Der spanische Fußball-Star Sergio Ramos (37) stößt bei der Rückkehr zu seinem Jugendklub FC Sevilla auf die Ablehnung der treuesten Fans des Europa-League-Siegers.

Die Ultra-Gruppierung Biris Norte verurteilte die Verpflichtung des 37-Jährigen in einer Erklärung am Dienstag (5. September 2023). Der hochdekorierte Verteidiger hatte am Montag einen Vertrag bis 2024 bei dem Verein aus Andalusien unterschrieben, den er 2005 in Richtung Real Madrid verlassen hatte.

Sevilla-Ultras lassen Dampf über Vorstand ab

„Als Ultra-Gruppe des FC Sevilla möchten wir unsere Ablehnung gegenüber denjenigen zum Ausdruck bringen, die diesen Transfer zu verantworten haben. Uns treibt nicht Hass oder Groll, sondern Liebe und Stolz für unseren Verein, seine Geschichte und seine Fans“, hieß es in der Erklärung, die sich „insbesondere an den Vorstand“ wandte.

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Die Anhänger erklärten, sie unterstützten Handlungen nicht, die „gegen die Prinzipien und die Würde des FC Sevilla verstoßen“. Gleichzeitig betonten sie, es dürfe wegen der Verpflichtung keine Beleidigungen geben.

Der „bloße Vorschlag“ des Ramos-Transfers zeuge von einem „Mangel an Respekt gegenüber den Werten“ des Klubs. Die Verpflichtung diene lediglich „den Interessen von Managern, die weder verstehen noch begreifen, was den FC Sevilla so großartig macht“.

Und weiter: „Sevilla sind wir (alle Fans), nicht diejenigen, die sich in einem Büro an einen Sessel klammern, um weiter auf Kosten Sevillas zu leben“, schrieben die Ultras.

Hitziges Pokalspiel 2017: „Sergio Ramos, stirb“

Dass Ramos nicht gerade mit offenen Armen empfangen werden würde, war fast abzusehen. Zur Abwehr-Legende entwickelte sich der Spanier zwar bei Real Madrid, doch seine gesamte Jugendlaufbahn sowie die ersten Schritte im Profifußball absolvierte er bei den Andalusiern.

Versäumte Fristen, kaputte Faxgeräte und Co.

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Während die Beliebtheit in Madrid von Jahr zu Jahr stieg, wurde Ramos in der Heimat zu einem regelrechten Feindbild. Die Abneigung gipfelte beim Pokal-Gastspiel der Königlichen Anfang 2017 in massiven Beleidigungen gegen den einstigen Hoffnungsträger.

Ramos wurde über das gesamte Spiel immer wieder als „Hurensohn“ und „ekelhaftes Schwein“ beleidigt, baute sich nach einem lässig per Lupfer verwandelten Elfmeter vor der Heim-Kurve auf und wurde daraufhin von Teilen des Stadions mit wütenden „Sergio Ramos, stirb“-Rufen bedacht. (sto/sid)