Anfeindungen in Kabine und auf TribüneFIFA verhängt Strafen gegen WM-Teams Serbien und Kroatien

Dusan Tadic (l.) und Sergej Milinkovic-Savic (r.) reklamieren, Brasilien-Star Neymar kniet dazwischen auf dem Rasen im WM-Gruppenspiel Serbiens am 24. November 2022 gegen die Selecao.

Dusan Tadic (l.) und Sergej Milinkovic-Savic (r.) gemeinsam mit Brasilien-Star Neymar im WM-Gruppenspiel Serbiens gegen die Selecao am 24. November 2022.

Die Fußball-Verbände Serbiens und Kroatiens sind von der FIFA mit Geldstrafen belegt worden. Hintergrund sind Vorfälle in der Kabine sowie Fan-Aktionen auf den Rängen.

Die Disziplinarkommission der FIFA hat Geldstrafen gegen die Verbände Serbiens und Kroatiens verhängt. Der kroatische Verband HNS wurde wegen Fehlverhaltens seiner Fans zur Zahlung von 50.000 Schweizer Franken (knapp 50.700 Euro) verurteilt, die Serben müssen 20.000 Schweizer Franken (knapp 20.300 Euro) zahlen.

Damit sanktionierte die FIFA Geschehnisse im Rahmen des WM-Vorrundenspiels gegen Brasilien (0:2). In Serbiens Kabine war dabei eine nationalistische Fahne aufgehängt und fotografiert worden, das Bild verbreitete sich im Internet.

WM 2022: FIFA verhängt Geldstrafen gegen Serbien und Kroatien

Zu sehen war eine Karte, die auch die Umrisse des Kosovo in serbischen Nationalfarben zeigte. Der kosovarische Fußballverband FFK hatte eine „aggressive Aktion gegen die Republik Kosovo“ beklagt und die FIFA zum Handeln aufgefordert.

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Der Kosovo, ehemalige Teilregion der Republik Serbien, hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Ein Großteil der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erkennt diesen Status an – Serbien dagegen betrachtet den Kosovo als autonome Provinz des Staates.

Kroatische Fans hatten indes im Gruppenspiel gegen Kanada (4:1) den gegnerischen Torhüter Milan Borjan (35), Sohn serbisch-stämmiger Eltern, wiederholt beschimpft und ausgepfiffen.

Eine Gruppe von Anhängern entrollte zudem ein Transparent, das an eine Operation aus dem Kroatienkrieg erinnerte, in dessen Folge Borjan und seine Familie aus dessen Geburtsstadt Knin fliehen mussten. (sid)