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WM 2022Euphorie, Alkohol-Posse und Schlägerei: Gruppen-Kracher hält Katar in Atem

Fans von Mexiko und Argentinien strömen in Richtung Lusail Iconic Stadium bei der WM 2022

Im Lusail Iconic Stadium treffen Argentinien und Mexiko am Samstag aufeinander. Hier strömen Fans beider Länder am 22. November in Richtung der Final-Arena der WM 2022.

Die WM 2022 wird längst nicht überall zu kritisch gesehen wie in Deutschland oder anderen europäischen Ländern. Das Kontrastprogramm gibt es etwa in Argentinien und Mexiko.

von Béla Csányi (bc)

Die WM-Katerstimmung hat Deutschland nicht erst seit dem vergeigten Auftakt-Duell der Nationalmannschaft gegen Japan vom Mittwoch (23. November 2022) fest im Griff. Lustlosigkeit, WM-Boykott und andauernde Kritik an Ausrichter FIFA sowie Gastgeber Katar prägen vielerorts die Atmosphäre bei der Winter-Weltmeisterschaft.

Auch andere europäische Teilnehmer haben sich mit Kritik und (versuchten) Botschaften nicht zurückgehalten, doch längst nicht überall auf der Welt überwiegen die Vorbehalte gegenüber der WM. Besonders in zwei Ländern ist die Euphorie gigantisch, die Vorfreude auf einen Vorrunden-Kracher an allen Ecken greifbar. Mit positiven und negativen Episoden.

WM-Euphorie in Mexiko und Argentinien

„Viva Qatar“ heißt es in Mexiko und Argentinien, zwei Länder mit dem lautstärksten und zahlenmäßig größten Anhang in Katar. Schon Wochen im Voraus fieberten Millionen dem Turnier entgegen, diskutierten Kader und Wunsch-Aufstellungen ihrer Nationalmannschaften. Von der scharfen Kritik am Emirat war in beiden Ländern kaum etwas zu lesen – auch weil die eigenen Sorgen noch einmal mehr Raum einnehmen als in Deutschland – trotz Ukraine-Krieg, Energie-Krise und Inflation.

Alles zum Thema Katar

In Argentinien etwa liegt die Inflationsrate im Jahr 2022 bei unglaublichen 76,6 Prozent, der heimische Peso befindet sich im konstanten Sturzflug. In Mexiko bedrohen Korruption sowie Drogen- und Bandenkriege weiter den sozialen Frieden. Alleine im Oktober, dem Monat vor der WM, gingen 2766 Morde in die offizielle Statistik ein. Die Missstände in Katar nehmen in der Wahrnehmung daher nur eine Nebenrolle ein. 

Im argentinischen Fernsehen berichtete ein Anhänger von seiner Entscheidung: WM-Reise nach Katar oder der Kauf eines Hauses in der Heimat. „Ich bereue es nicht“, versicherte er in Doha einem Reporter von TyC Sports, als er unter Tränen vom Schmettern der Nationalhymne mit seinen mitgereisten Landsleuten erzählte. Sie alle träumen davon, dass Superstar Lionel Messi (35) seine Karriere in Katar mit dem ersehnten WM-Titel krönt, feierten schon Tage vor Turnierbeginn erste Fan-Partys.

Rivalen im Duell: Argentinien und Mexiko im Vorrunden-Kracher

Nach der Auftakt-Pleite gegen Saudi-Arabien wartet jetzt aber der große Vorrunden-Kracher gegen Mexiko. Im Sport besteht schon lange eine scharfe Rivalität zwischen beiden Ländern, die seit der Auslosung am 1. April mit gegenseitigen Provokationen auf Twitter weiter angeheizt wurde.

Der bekannte spanische Twitch-Streamer Ibai Llanos (11,3 Millionen Follower) schrieb mit Blick auf den Spielplan, der 26. November (Samstag, 20 Uhr) werde „der beste Tag der Twitter-Geschichte“. Damit die Stimmung den Erwartungen auch in der realen Welt gerecht wird, wurde die Begegnung extra aus dem kleinen Education City Stadium (44.667 Plätze) in die fast doppelt so große Final-Arena Lusail Iconic Stadium (80.000 Plätze) verlegt. 

In Mexiko kalkulierte das Auswärtige Amt mit rund 80.000 Katar-Reisenden über den gesamten Turnier-Verlauf. Beim 0:0 gegen Polen machten sie sich bereits lautstark bemerkbar, waren besonders nach dem gehaltenen Elfmeter von Keeper Guillermo Ochoa (37) gegen Robert Lewandowski (34) in Partystimmung. Vom ersten Tag an hielten sie außerdem die Behörden auf Trab. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Bei Social Media etwa ging ein Video viral, in dem ein Mexikaner angeblich Alkohol bei der Einreise nach Katar schmuggelte. Als ein User im Scherz schrieb, es handle sich um seinen Bruder, der gefasst und zu 30 Peitschenhieben verurteilt worden sei, sah sich das Auswärtige Amt zu einer offiziellen Richtigstellung gezwungen. Nach einer Kontaktaufnahme mit den örtlichen Behörden könne man die Behauptung nicht bestätigen, hieß es in einer Mitteilung.

WM 2022: Spannung vor Argentinien gegen Mexiko

Unklar ist noch, wie intensiv Polizei und Security in Katar beim Duell gegen Argentinien am Samstag tatsächlich gefordert werden. Es wird der erste ganz große Härtetest für die Sicherheitskonzepte der WM 2022. Denn erste Scharmützel mit Gewalt gab es bereits bei einer Schlägerei auf offener Straße am Mittwoch, von Einsatzkräften keine Spur.

Immerhin: Allein 6475 gewaltbereiten argentinischen Fans wurde die Einreise nach Katar bereits im Voraus untersagt, aus Mexiko fliegen die Fans eher einzeln und nicht in den organisierten Gruppen aus dem Vereinsfußball ein. Das lässt auf ein stimmungsvolles Duell hoffen, bei dem die Rivalitäten nur sportlich und verbal ausgefochten werden.