Einfach nur widerlichNach vergebenem Final-Elfmeter: Bayern-Star Coman übel rassistisch beleidigt

Kingsley Coman fasst sich ungläubig an den Kopf.

Kingsley Coman sah sich nach dem verlorenen WM-Finale gegen Argentinien am Sonntag (18. Dezember 2022) schlimmen rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.

Frankreich hat das WM-Finale gegen Argentinien im Elfmeterschießen verloren. Kingsley Coman übernahm Verantwortung, verschoss allerdings. Danach sah er sich schlimmen rassistischen Kommentaren ausgesetzt.

von Tobias Schrader (tsc)

Unendlicher Jubel auf der einen, große Trauer auf der anderen Seite! Am Sonntag (18. Dezember 2022) gewann Argentinien das WM-Finale gegen Frankreich im Elfmeterschießen mit 4:2.

Dabei verschoss auch Kingsley Coman (26) einen Elfmeter – und sah sich danach maximal ekelhaften Kommentaren in den sozialen Medien ausgesetzt.

Idioten beleidigen Kingsley Coman rassistisch

Der Star des FC Bayern München war im Endspiel in der 71. Minute für Antoine Griezmann (31) eingewechselt worden – und übernahm später auch Verantwortung im Elfmeterschießen.

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Als zweiter Schütze der Franzosen trat Coman an und scheiterte am starken Argentinien-Keeper Emiliano Martinez (30).

Danach konnten einige Pöbeler offenbar nicht mit ihrem Frust umgehen und beleidigten den 26-Jährigen rassistisch in der Kommentar-Spalte seines bis dahin aktuellsten Instagram-Posts, den er nach dem Halbfinal-Sieg gegen Marokko veröffentlicht hatte.

Viele Fans stellen sich gegen Rassismus: „Wir stehen hinter dir“

„Kehre nach Afrika zurück“, mehrere Affen-Emojis, „Zurück in den Dschungel“ und das N-Wort waren gleich mehrfach zu lesen. Absolut widerlich! Coman selber wurde in Paris geboren, seine Eltern stammen beide aus Guadeloupe, einer kleinen französischen Inselgruppe in der Karibik.

Auf der anderen Seite war es dann schön zu sehen, dass sich umso mehr Anhängerinnen und Anhänger mit Coman solidarisierten und die rassistischen Kommentare verurteilten. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

„Diese Kommentare lassen mich den Glauben an die Menschheit verlieren“, schrieb ein User. „Wir stehen hinter dir. Stoppt Rassismus“, kommentierte ein anderer Nutzer.

Viele andere Nutzerinnen und Nutzer versuchten Coman in den Kommentaren gleichzeitig auch wieder aufzubauen: „Scheitern ist menschlich, Kopf hoch Kingsley, das Volk ist immer bei dir.“

Rassismus-Vorfälle bereits nach EM-Finale 2021

Ein anderer Follower schrieb: „Wir sind dir nicht böse.“ Und auch die Fans des FC Bayern schenkten dem Franzosen Kraft: „Die Bayern-Familie wird dich immer unterstützen.“

Nach Coman verschoss auf Jungstar Aurelien Tchouameni (22) seinen Strafstoß, scheiterte jedoch nicht an Martinez, sondern setzte den Ball am Kasten vorbei.

Auch beim Spieler von Real Madrid fanden sich einige rassistische Kommentare unter seinem Instagram-Post wieder, jedoch lange nicht so viele bei Coman. Aber ob viel oder nicht: Für Rassismus ist nirgendwo Platz!

Ähnliche Fälle hatte es bereits nach dem EM-Finale 2021 gegeben. Dort verlor Gastgeber England im Elfmeterschießen gegen Italien. Für die „Three Lions“ verschossen Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka. Vor allem Letztgenannter sah sich ebenfalls in seinen Instagram-Kommentaren extremen rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.