Das gab es noch nieUnglaubliches Foto aus Katar: WM-Bälle müssen an die Steckdose

Drei Ausführungen des Spielballs Al Rihla für die WM 2022 liegen auf einem Trainingsplatz in Katar.

Der WM-Ball „Al Rihla“ am 19. November auf einem Trainingsplatz in Doha vor Beginn der WM 2022.

Bei der WM 2022 ist der Ball einer der Stars. Der in Katar genutzte Spielball „Al Rihla“ wurde erstmals mit moderner Technik ausgestattet und soll sogar den Schiris helfen. Das sorgte für ein kurioses Foto.

„Dieser Ball wird das Spiel verändern!“ Zum Vorgeplänkel vor großen Turnieren gehört die hochtrabende Lobpreisung des neuen Spielgeräts seit Jahren fast schon traditionell dazu.

Tatsächlich hinterließen ikonische Kugeln wie der „Teamgeist“ 2006 oder der als Flatterball bei Torhütern gefürchtete „Jabulani“ 2010 tatsächlich Spuren. Doch so revolutionär wie der aktuelle WM-Ball „Al Rihla“ war wohl tatsächlich noch keiner seiner Vorgänger. Das zeigt jetzt auch ein verrücktes Foto bei Social Media.

WM-Ball „Al Rihla“ überführte Tor-Dieb Cristiano Ronaldo

Was macht „Al Rihla“ so besonders? Die optisch recht schlicht gehaltene Adidas-Pille besticht in Katar vor allem durch ihr Innenleben. Die Kunststoffkugel ist der erste WM-Ball, der mit vernetzter Technologie ausgestattet ist. Dazu gehört ein Sensor im Inneren, der jede Bewegung verfolgt.

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Diese Daten werden an den Video Assistant Referee (VAR) weitergeleitet und sollen helfen, den Schiedsrichter bei schwierigen Entscheidungen zu unterstützen. Etwa bei der in Katar genutzten halbautomatischen Abseits-Erkennung. Zum Einsatz kamen die Daten auch beim vermeintlichen achten WM-Treffer von Cristiano Ronaldo (37) beim Spiel gegen Uruguay.

Obwohl der Portugal-Superstar gestenreich beteuerte, eine Hereingabe von Kollege Bruno Fernandes (28) noch per Kopf ins Netz verlängert zu haben, bewiesen die Daten: Nicht einmal mit den Spitzen seines aktuell recht kurz geschorenen Haupthaars war der fünfmalige Weltfußballer noch dran!

WM 2022: Spielball „Al Rihla“ setzt auf neueste Technik

Die Connected Ball Technology, die im „Al Rihla Official Match Ball“ von Adidas bei der WM 2022 untergebracht ist, habe „definitiv keinen Ballkontakt von Cristiano Ronaldo für das Eröffnungstor des Spiels“ gezeigt, sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen.

Der 500-Hz-IMU-Sensor im Inneren des Balls ermögliche eine sehr genaue Analyse. „Es konnte keine externe Kraft auf den Ball gemessen werden, wie das Fehlen des ‚Herzschlags‘ in unseren Messungen und in der beigefügten Grafik zeigt.“ Gesamt-Gewicht der Spezial-Technik: 14 Gramm.

Doch zurück zum Foto: Damit die Technologie zuverlässig funktioniert, brauchen die Bälle Saft. Sport-Reporter Joe Pompliano fotografierte aus dem Innenraum einer WM-Arena, wie die noch originalverpackten Kugeln vor ihrem ersten Einsatz im Vierergrüppchen an einen Mehrfachstecker mussten, um die Technik aufzuladen. Für Fußball-Traditionalisten ein komplett verwirrender Anblick. Hier sehen Sie das Foto:

Die Kapazität der kleinen verbauten Batterie bezifferte Pompliano in einem Artikel auf dem Sportpolitik-Portal „FiveThirtyEight“ auf sechs Stunden bei aktiver Nutzung oder 18 Tage im Ruhezustand. Zur Sicherheit wird vor jedem Spiel noch einmal nachgeladen.

Die CO₂-Bilanz der angeblich ersten klimaneutralen Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte dürften aber auch die diversen Ladezyklen im Turnierverlauf nur geringfügig belasten. (bc)